Wenn der Metzger Franz Floß um vier Uhr morgens seine Anlieferungen beginnt, ist es noch ruhig am Pasinger Viktualienmarkt. „Um fünf Uhr kommt die Eierfrau und ab halb sechs sind wir schon hier mit unserem Gemüse“, erzählt Ludwig Adler. Spätestens dann wird es eng auf dem Gehweg in der Bäckerstraße. „Das Chaos beginnt zwischen sieben und acht, wenn Passanten und Schulkinder in der Bäckerstraße sind.“
Seit Baubeginn für das AOK-Gebäude fehlt den Händlern eine passende Zufahrt. „Früher sind wir immer übers Schützeneck gekommen“, so Adler. Doch bis Bauende im kommenden Herbst müssten sie sich anderweitig behelfen. „Das ist eine unwägbare Situation für uns“, ergänzt seine Frau Conny.
Schnelle Hilfe und Unterstützung seitens der Großmarkthalle oder des benachbarten Rathauses sei leider ausgeblieben. „Daraufhin haben wir alle Zuständigen hier auf den Markt eingeladen, damit sie sehen, wie wir zurechtkommen müssen“, schimpft sie.
Die größte Unterstützung in dieser Diskussion hätten die Marktleute vom BA bekommen. „Die haben sachlich alle Seiten zusammengebracht“, blickt Adler zurück. „Wir müssen einfach schauen, wie wir schnellstmöglich helfen können“, meint BA-Mitglied Maria Osterhuber-Völkl (CSU). Ein Jahr lang könnten die Händler so nicht arbeiten. Die Überlegungen gehen nun dahin, die Zufahrt entweder über den Rathausparkplatz oder vielleicht sogar über die Feuerwehrzufahrt einzurichten.
Großes Entgegenkommen hätte die Baufirma gezeigt, so Osterhuber-Völkl. „Die wollen zum Beispiel dafür sorgen, dass die Hecke zum neuen Rathausteil um zehn Meter rauskommt.“ Damit wäre eine Anlieferung über den Hof des Rathauses möglich. „Der halbe Parklatz gehört sowieso zum Markt“, weiß Adler.
Knackpunkt ist nur die Schranke an der Bäckerstraße. „Hätten wir einen Schlüssel, könnten wir selbst Sorge tragen, dass niemand Unbefugtes in den Hof kann. Schließlich ist unsere Hauptlieferung bis acht Uhr. So früh ist noch keiner im Rathaus“, so Adler.
Bis zum Februar will der Markt spätestens eine Lösung haben. Denn dann beginnt die Frühjahrssaison, das heißt mehrmals am Tag frische Warenlieferung für die Marktleute. Doch Adler klingt schon mal zuversichtlich: „Jetzt sind so viele Hebel in Bewegung. Da gibt es bald eine Lösung für uns.“