Er sehe seine Interessen als Bürger von München nicht vertreten, äußerte sich Frank Keller, Anwohner der Lichtenfelser Straße in Neuaubing, ziemlich verärgert bei der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied (BA 22). Er habe zwar auf seine Beschwerden über den Bahnlärm zwei Antwortschreiben erhalten, sei mit dem Ergebnis jedoch gar nicht zufrieden. Insbesondere auf die „Schienenbeschädigung mit dem Klack-Klack-Effekt“ sei in keinster Weise eingegangen worden.
Es sei für die BA-Mitglieder wohl wichtiger, sich um das Aussehen von Außenfassaden zu kümmern, als um das Thema Bahnlärm, dem seines Erachtens viel zu wenig Bedeutung beigemessen werde. „Ich laden jeden Beteiligten gerne mal für 24 Stunden zu mir nach Hause ein, um dort den Bahnverkehr in vollen Zügen genießen zu können“, meinte Keller ironisch, aber auch richtig sauer: „Das wäre was, ich biete künftig ‚Erlebnistage an der Bahn’ an.“ Irgendwie habe er den Eindruck gewonnen, auch durch seine Teilnahme an mehreren Bürgerversammlungen, dass die Bahn eine „enorme Macht“ über die Stadt München habe.
Er als Bürger müsse selbst eine sehr strenge Lärmschutz-Verordnung einhalten und auf der Bahnstrecke entlang der Lichtenfelser Straße würden an manchen Tagen sowie in den Abendstunden und häufig auch die ganze Nacht alle zwei bis fünf Minuten S-Bahnen, ICE und Güterzüge durchfahren, die einen Lärm mit „Spitzenwerten von weit über 80 dB“ verursachten: „Man kann kaum schlafen“, beschwert sich Keller. Es könne einfach nicht sein, dass die Bahn erst bei Umbaumaßnahmen verpflichtet sei, Schallschutzmaßnahmen zu ergreifen. „Treiben Sie endlich das Aufstellen von einem Lärmschutzzaun voran, die die zulässigen Grenzwerte bei weitem überschritten werden“, lautet das Fazit von Frank Keller. Einstimmig beschlossen die BA-Mitglieder, dieses Anliegen mit einer Weiterleitung an die Stadtverwaltung sowie an die zuständigen Stellen bei der Deutschen Bahn zu unterstützen.