„Es gibt leider keine Bürgervereinigung in Pasing”, bedauerte Gudrun Koppers-Weck, Mitglied des Bezirksausschuss (BA) für die SPD und Vorsitzende des Kulturforums München-West. Deshalb habe sie gemeinsam mit dem Ortsvorsitzenden der SPD, Reinhard Sajons, unterstützt vom Stadtteilforscher Bernhard Möllmann, 40 besonders prekäre Zustände in Pasing aufgegriffen und dazu einen Maßnahmenkatalog verfasst.
Sajons bringt nicht nur Parteiverstand mit, sondern hat als Städteplaner 17 Jahre lang Stadtsanierungserfahrung in Augsburg und weitere sechs Jahre in Erfurt gesammelt. „Die Frage, die uns beschäftigt, ist, was kann aus dem alten Pasinger Zentrum werden?”, fasste er zusammen und bemängelte, dass viele Jahrzehnte nichts geschehen sei, was die städtebauliche Verschönerung von Pasing beträfe.
„Pasing ist in der Zeit abgesunken. Keine Frage. Nun stehen wir vor einer städtebaulichen Herausforderung, Pasing wieder auf ein gehobenes Niveau zu stellen.” Dazu gehöre das intensive Gespräch mit allen Beteiligten, auch die Gesprächsbereitschaft mit den Eigentümern. „Das Argument, an Privatem können wir nicht rütteln, das lasse ich nicht gelten. Da habe ich zuviele positive Erfahrungen als Stadtsanierer gemacht”, betonte Sajons.
Im vorliegenden 40-Punkte-Plan für Pasing findet sich vieles, was bereits andere Interessensgemeinschaften und Parteien für Pasing anschieben wollen: Aufwertung des Bahnhofsplatzes etwa, Straßen als Fußgängerzonen, Rettung von historischen Gebäuden, funktionierende Gastronomie, viel Grün, ein Stadtteilkino oder Sichtbarmachung der „Kunst im Raum”.
So gesehen werden viele Geschäftsleute, Interessierte und Pasingfreunde den Plan mittragen können. „Die Pasinger Geschäftsleute haben Kenntnis von dem 40-Punkte-Plan. Mit der Orts-CSU ist das Gespräch schwieriger, denn deren erste Forderung ist die U-Bahn-Verlängerung. Doch darum geht es uns nicht”, schränkte Sajons ein.
Die Hoffnungen der SPD und des Kulturforums liegen im Programm „Aktive Stadt” und dem damit verbundenen Stadtteilmanager. „Die verantwortliche Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung war sehr dankbar für unseren Maßnahmenkatalog”, hob Sajons hervor. „Abseits von großen Umgestaltungen können wir kleine Schritte zur Verschönerung Pasings unternehmen”, forderte Koppers-Weck. „Auch dafür stehen unsere 40 Punkte.”