Der Bezirksausschuss (BA) Neuhausen-Nymphenburg hat sich auf seiner jüngsten Sitzung entschlossen, das Nebeneinander von Radfahrern und Fußgängern auf dem Rotkreuzplatz friedlicher zu gestalten. So fordert der BA zum Einen, auf dem Rotkreuzplatz Schilder anzubringen, die ihn eindeutig als Fußgängerbereich ausweisen, auf dem Fahrräder zu schieben sind. „Durch die Schilder wollen wir die Radler darauf aufmerksam machen, dass sie eine Ordnungswidrigkeit begehen, wenn sie in diesem Bereich weiterfahren“, erklärte BA-Mitglied Hans-Jörg Scheerer (SPD). Darüber hinaus sollen auf beiden Seiten der Nymphenburger Straße neue breite Radwege entstehen. Die Bushaltestelle vom Rotkreuzplatz soll in die Leonrodstraße oder in die Wendl-Dietrich-Straße verlegt werden, um mehr Platz für die Radler zu schaffen.
Uneinigkeit herrschte während der Entscheidungsfindung vor allem darüber, ob das Radfahren auf dem Rotkreuzplatz weiterhin verboten bleiben soll. „Wir empfinden es als immense Benachteiligung der Radler, dass sie nicht über den Rotkreuzplatz fahren dürfen“, so BA-Mitglied Roland Zintl (Bündnis 90/Die Grünen) im Namen seiner Fraktion, die sich zwar deutlich für einen verkehrsberuhigten Rotkreuzplatz aussprach, aber diesen nicht auf Kosten der Radfahrer durchsetzen wollte. Auf die Forderung der Grünen reagierte die BA-Vorsitzende Ingrid Staudenmeier (SPD) mit Unverständnis: „Seit über fünf Jahren schimpfen Bürger über rücksichtslose Radfahrer, die über den Rotkreuzplatz fahren. Jetzt, da wir die Polizei endlich soweit haben, dass sie dort öfter kontrolliert, sollen wir auf einmal das Radfahren auf dem Rotkreuzplatz erlauben?“ In den letzten Monaten hatten sich Beschwerden von Radfahrern beim BA gehäuft, die von der Polizei wegen Radfahren auf dem Rotkreuzplatz zur Kasse gebeten worden waren.