Veröffentlicht am 22.07.2008 12:14

Pasinger Verkehrsverhältnisse

Radfahrer sind derzeit in Pasing besonders gefährdet. Baustellenbetreiber werben nun verstärkt um Aufmerksamkeit auch mit selbst gemalten Schildern, zum Beispiel an der Baustelle in der Bahn-Unterführung. (Foto: US)
Radfahrer sind derzeit in Pasing besonders gefährdet. Baustellenbetreiber werben nun verstärkt um Aufmerksamkeit auch mit selbst gemalten Schildern, zum Beispiel an der Baustelle in der Bahn-Unterführung. (Foto: US)
Radfahrer sind derzeit in Pasing besonders gefährdet. Baustellenbetreiber werben nun verstärkt um Aufmerksamkeit auch mit selbst gemalten Schildern, zum Beispiel an der Baustelle in der Bahn-Unterführung. (Foto: US)
Radfahrer sind derzeit in Pasing besonders gefährdet. Baustellenbetreiber werben nun verstärkt um Aufmerksamkeit auch mit selbst gemalten Schildern, zum Beispiel an der Baustelle in der Bahn-Unterführung. (Foto: US)
Radfahrer sind derzeit in Pasing besonders gefährdet. Baustellenbetreiber werben nun verstärkt um Aufmerksamkeit auch mit selbst gemalten Schildern, zum Beispiel an der Baustelle in der Bahn-Unterführung. (Foto: US)

„Skandalös ist diese Situation mit den Radfahrern. Die Baustellen breiten sich immer mehr aus und für die Radler gibt es gar keinen Platz mehr“, schimpft Annette Dubbnick, seit über 20 Jahren Schulweghelfern an der Nussel-/Ecke Offenbachstraße. An ihr fahren täglich hunderte Schüler von Nord nach Süd in die umliegenden Gymnasien und passieren dabei die Bahnstrecke. Doch sämtliche Querungen in Pasing sind zurzeit entweder gesperrt oder nur sehr eingeschränkt für Radler zu befahren. Das gilt für die Offenbach- und Pippinger Straße wie auch für den Hermann-Hesse-Weg und die Unterführung unmittelbar am Bahnhof. „Wir Radfahrer könnten unser Radl höchstens noch durch den Bahnhof schieben. Das wäre sicher“, ärgerte sich Dubbnick.

„Glück in engen Grenzen“

Bereits vor drei Wochen forderte der Pasinger Bezirksausschuss in seiner Sitzung erneut korrekte Beschilderungen für Radfahrer an den Pasinger Baustellen vor allem an der Großbaustelle Offenbachstraße, die mit der Nordumgehung Pasing (NUP) und der Pasing Arcaden gerade besonders unübersichtlich ist und ungehinderten Radl-Verkehr nur an der Ostseite der Straße zulässt. „Mein Glück mit den Beschilderungen an der Offenbachstraße hält sich in engeren Grenzen“, meinte BA-Vorsitzender Christian Müller. An der Nadelöhr-Kreuzung Nussel-/Offenbachstraße wurden zunächst nur Absperrgitter aufgestellt, bis nach Protesten seitens des BA und der Bevölkerung Radler auch die Ostseite der Offenbachstraße in beiden Richtungen befahren durften.

Problematische Tagesbaustellen

Nach dem tödlichen Unfall an der Offenbach-Baustelleneinfahrt zu den Pasing Arcaden zwischen einer Radfahrerin und einem Baufahrzeug kontrollierte das KVR die Sicherheit und forderte Nachbesserungen von den Baustellenbetreibern. Peter Geck vom Kreisverwaltungsreferat München (KVR) erklärte die schwierige Baustellensituation in Pasing. „Besonders die wechselnde Tagesbaustellen machen uns zu schaffen“, betonte er. Gleichzeitig müssten Angestellte des Gartenbaureferates gerade jetzt Pflegearbeiten an der Ostseite der Offenbachstraße durchführen. „Chaotisch und wenig durchdacht“, schimpfte Geck. „Aus unserer Sicht tun wir alles Erdenkliche, um die angespannte Verkehrssituation zu entschärfen“, versicherte er weiter. Und auch die mfi AG, Bauherr der Pasing Arcaden, sorgt sich um die Verkehrssicherheit rund um die Baustelle. „Wir möchten nun zusätzliches Personal an den Baustelleneinfahrten abstellen, das die Zufahrten im Blick hat“, erklärte mfi-Mitarbeiter Thorsten Müller.

Schnelle Alternative gefordert

Scharfe Kritik hagelte es unterdessen vom Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Er sieht mangelnde Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht als eine Hauptursache des schweren Unfalls an der Großbaustelle an der Offenbachstraße. Zur besseren Sicherheit des Radverkehrs im Bereich der Baustelle an der Offenbach-Unterführung schlägt der ADFC eine rote Radwegfurt über die Baustelleneinfahrt und eine Bedarfsampel zur Anforderung des Grünlichts für rechtsabbiegende Baustellenfahrzeuge vor. Laut Presseerklärung hätte außerdem ein neuer Fuß- und Radsteg zwischen dem geplanten Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee und dem Pasinger Knie absolute Priorität, um eine Alternative zur Offenbachunterführung schaffen.

Damit erklärte sich auch die amtierende Elternbeiratsvorsitzende des Elsa-Brandström-Gymnasiums, Johanna Gronenberg, einverstanden: „In Sachen Baustelle Offenbachstraße sind wir seit Wochen schon aktiv. Wir werden, nachdem die Unfallursache geklärt ist, beim KVR schnelle Maßnahmen einfordern. Allem voran eine rote Abmarkierung des Radweges.“

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