Veröffentlicht am 20.11.2024 00:00

30 Jahre „Neue Wege”


Von red
Der Vorstände von „Neue Wege”, Philipp Steichele, Ulrich Wiltschko, José Silva Cerqueira und Andrea Barth (v.l.), freuen sich über das Jubiläum der Kinder- und Jugendhilfseinrichtung. (Foto: NEUE WEGE e.V.)
Der Vorstände von „Neue Wege”, Philipp Steichele, Ulrich Wiltschko, José Silva Cerqueira und Andrea Barth (v.l.), freuen sich über das Jubiläum der Kinder- und Jugendhilfseinrichtung. (Foto: NEUE WEGE e.V.)
Der Vorstände von „Neue Wege”, Philipp Steichele, Ulrich Wiltschko, José Silva Cerqueira und Andrea Barth (v.l.), freuen sich über das Jubiläum der Kinder- und Jugendhilfseinrichtung. (Foto: NEUE WEGE e.V.)
Der Vorstände von „Neue Wege”, Philipp Steichele, Ulrich Wiltschko, José Silva Cerqueira und Andrea Barth (v.l.), freuen sich über das Jubiläum der Kinder- und Jugendhilfseinrichtung. (Foto: NEUE WEGE e.V.)
Der Vorstände von „Neue Wege”, Philipp Steichele, Ulrich Wiltschko, José Silva Cerqueira und Andrea Barth (v.l.), freuen sich über das Jubiläum der Kinder- und Jugendhilfseinrichtung. (Foto: NEUE WEGE e.V.)

Vor 30 Jahren gründete Ulrich Wiltschko die Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung „Neue Wege e.V”. Er suchte Antworten auf pädagogische Herausforderungen, die der Alltag und die gesellschaftliche Entwicklung mit sich bringen. Sein Anspruch war es, ein Angebot zu schaffen, das Kindern und Jugendlichen echte Wachstumschancen bietet. 30 Jahre später hat das Team von „Neue Wege” über 1000 Familien begleitet und ist dabei, ebenso wie sie, weit über sich hinausgewachsen. Die Kinder und jungen Leute, um die sich die Einrichtung kümmert, befinden sich in schwierigen Lebenssituationen. Viele fallen durch das soziale Netz.

Aktuell arbeiten über 120 Mitarbeiter für „Neue Wege”. Das Team besteht aus Erzieherinnen und Erziehern, qualifiziertem pädagogischen Fachpersonal und tatkräftigen Ergänzungskräften, die in mittlerweile sieben Einrichtungen ihr Bestes geben zum Wohl von Kindern und Jugendlichen, die im Alltag Unterstützung und Begleitung benötigen. Drei Kindertagesstätten sowie vier unterschiedliche pädagogische Hilfsangebote werden unterhalten. „Seit unserer Gründung im Jahr 1994 ebnen wir Kindern und Jugendlichen den Weg in eine bessere Zukunft”, sagt Gründer und Vorstandsvorsitzender Wiltschko. „Die Grundlage ist dabei oft eine neue, positive Beziehungserfahrung, die viele von ihnen so noch nie machen durften.”

Systemsprenger werden aufgefangen

Besonders am Herzen liegen dem Verein sogenannte „Systemsprenger”, die nicht von anderen Einrichtungen aufgefangen und von Jugendämtern aufgegeben wurden. Für sie hat der Verein das einzigartige Angebot der intensiv-sozialpädagogischen Einzelbetreuung (ISE24) weiterentwickelt. Hier werden 14- bis 18-Jährige rund um die Uhr pädagogisch betreut. So kann sichergestellt werden, dass die Jugendlichen sich nie alleine fühlen müssen und jederzeit bedingungslose Unterstützung bekommen können. Häufig ähneln sich hierbei die Geschichten und die Lebensstationen der betreuten Jugendlichen. Ihr Leben ist bereits seit früher Kindheit geprägt von Beziehungsabbrüchen und Überforderung der Eltern oder der Pflegefamilie und schon im Kindergartenalter zeigen sich die Schwierigkeiten der Kinder, sich in Strukturen zurechtzufinden. Meist verstärken sich diese Schwierigkeiten im Schulalter – mit der Folge, dass viele dieser Kinder im weiteren Verlauf nicht mehr ausreichend zur Schule gehen, immer wieder Schulausschlüsse erfahren und letztlich ohne Schulabschluss bleiben. So verläuft der typische Lebensweg dieser Jugendlichen beispielsweise häufig über verschiedene Pflegefamilien, etliche ambulante und stationäre Jugendhilfemaßnahmen und zahlreiche Klinikaufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Individuelle Lebensgeschichte wird berücksichtigt

Das oberste Ziel seiner Arbeit sieht „Neue Wege e.V.” aufgrund der von Ausgrenzung und abgebrochenen Beziehungen geprägten Lebensgeschichten der Jugendlichen darin, ihnen neben einer tragfähigen Beziehung ein geschütztes Zuhause zu bieten. Man setzt dabei darauf, den Jugendlichen zu jeder Zeit in seiner Gesamtheit zu sehen; nicht sein Verhalten isoliert zu betrachten, sondern jede Entwicklung immer in den Kontext seiner individuellen Lebensgeschichte zu setzen. Es wird dabei davon ausgegangen, dass jedes Verhalten eines Kindes oder eines Jugendlichen einen guten Grund hat, auch wenn sich dieser oftmals erst bei genauer humanistischer Betrachtungsweise offenbart. Mit Herz und kompromisslosem Begleiten und Halten versucht man tagtäglich, das Muster aus immer wiederkehrenden Beziehungsabbrüchen zu durchbrechen. Im Alltag bedeutet dies, ständig neue und kreative Wege gemeinsam zu finden und zu gehen. „Wenn ein Jugendlicher beispielsweise als unbeschulbar gilt, keinen Ausbildungsplatz findet, keine beruflichen Perspektiven hat, dann machen wir uns auf die Suche nach alternativen Wegen, um ihm eine Perspektive zu eröffnen und den jungen Mensch in die bestmögliche Selbständigkeit zu begleiten. Genau dies gelingt mit Herz, Mut und Kreativität ›Neue Wege‹ sehr gut“, sagt die geschäftsführende Vorständin, Andrea Barth. „Diese Arbeit ist wichtig und sie wäre nicht möglich ohne unsere engagierten Mitarbeitenden, die individuell auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz sorgen sie dafür, dass benachteiligte Kinder die Chance auf eine positive, selbstbestimmte Zukunft haben.”

Beitrag zum sozialen Frieden leisten

Durch Teamarbeit und in Kooperation mit Sozialbürgerhäusern, Jugendämtern und anderen relevanten Einrichtungen schafft es „Neue Wege” seit 30 Jahren, wesentlich zum sozialen Frieden der Stadt München beizutragen. Die Herausforderungen, die sich aus schwierigen gesellschaftlichen Bedingungen ergeben, meistert der Verein nicht nur mit Fachwissen und Geduld, sondern auch mit Herz, Kreativität und Mut. Und geht nun auch nach 30 Jahren weiter auf seinem erfolgreichen Weg.

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