Die Liste der Kunstausstellungen, die das Kulturforum West e.V. zusammen mit dem Verein Pasinger Mariensäule e.V. unterstützt und organisiert haben, ist lang. Die seit vergangener Woche zu bestaunende Sammlung allerdings ist ein Novum in den Vereinsgeschichten. Eröffnet wurde eine Ausstellung des aktuellen Leistungskurses Kunst im Elsa-Brandström-Gymnasium.
„Schon länger ist es unser Wunsch, Schüler und mögliche Nachwuchskünstler zu fördern und ihnen ein Forum zu bieten, damit sie erste Erfahrungen mit Ausstellungen machen können”, meint Kunstforum-Mitglied Angela Scheibe-Jaeger. Der erste Kontakt der Initiatorin Gerhild Neumann vom Kunstforum im letzten Jahr wurde von Fachlehrer Matthias Goppel und seinem 21 Schülerinnen zählenden Leistungskurs begeistert aufgenommen.
Begeisternd ist nun auch die Ausstellung selber. Zu sehen sind sämtliche Facharbeiten, die fürs Abitur bewertet werden. „Zum Teil sind die Arbeiten in enger Verknüpfung mit anderen Fächern, zumeist Sprachen, entstanden”, berichtet Fachlehrer Goppel und verweist auf die Vielfalt der Themen und Ausdrucksmöglichkeiten der Schülerinnen in den gewählten Medien wie Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Malerei und Architektur. Eine Rangordnung der Arbeiten zu treffen, sei schwer, sagt Goppel, lenkt dann aber doch den Fokus auf die bildnerische Recherche zu Piktogrammen in München und New York, auf das haptische Kinderbuch, die fotografische Reportage über Lebensläufe von Ausländern in München und den Entwurf eines Konzertsaals in Form eines Ahornblattes. Außer den Facharbeiten können die Schülerinnen einige Werke präsentieren, die während des Leistungskurses entstanden sind.
Auch Kunstforumsleiterin Gudrun Koppers-Weck würdigt das Schülerengagement: „Eine Ausstellung ist immer mit viel Arbeit verbunden und stellt ein Sonderwagnis dar. Wir sind überrascht über den großen Elan der Schülerinnen im Vorfeld und beim Aufbau der Ausstellung.”
Selbst das Plakat und die Einladungen haben die Schülerinnen selbst entworfen. „Die Ausstellung ist im besten Sinn des Wortes aus dem Rahmen gefallen”, lobt Koppers-Weck im Hinblick auf die innovativen Aufhängungen und ausgefallene Rahmengestaltungen. Schulleiter Helmut Seidel würde diese Form der Öffentlichkeitspräsenz seiner Schule gern öfter sehen. „An dieser Kunstschau wird deutlich, dass das heutige Gymnasium viel an Wertevermittlung zu bieten hat”, betonte er am Rande der Vernissage.
Die Ausstellung ist bis 9. Mai zu den üblichen Öffnungszeiten im Pasinger Rathaus zu sehen.