Bereits im Sommer beschloss der Bezirksausschuss Pasing/Obermenzing (BA), eine Form der Baustellenkoordination aller Akteure ins Leben zu rufen. Zum einen wollten sich die BA-Mitglieder einen unmittelbaren Eindruck von den Pasinger Großbaustellen aus erster Hand verschaffen. Zum anderen sah der BA in diesem Gremium eine geeignete Möglichkeit, selbst koordinierend in das Baugeschehen eingreifen zu können.
„Wir möchten mit dem Runden Tisch insbesondere dem Informations-, Koordinations- und Sicherheitsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger Rechnung tragen und zahlreiche Anliegen der Bürgerschaft auf kurzem Weg an die Adressaten bringen“, erklärte BA-Vorsitzender Christian Müller (SPD). Vertretung funktioniere eben am besten bei genügender Information.
Doch auch die verantwortlichen Bauleute schätzten die Möglichkeit zum direkten Informationsaustausch. „Die Bauträger haben uns zum Teil signalisiert, dass sie über manche Dinge auch im fachlichen Kreis diskutieren möchten“, berichtete Müller. Damit gelänge die Koordination der Bauabläufe optimal.
Bereits zum zweiten Mal trafen sich nun Bauverantwortliche und BA-Mitglieder zum Informationsaustausch. Einhelliger Tenor der Bauherren: Außer dem vorläufigen Baustopp an den Pasing Arcaden, bedingt durch das anhängige Rechtsverfahren zwischen der Stadt München und Georg Fürst von Waldburg-Zeil, befinden sich alle aktuellen Baustellen im Zeitplan.
Behandelt und diskutiert wurden die Umgestaltung des Pasinger Bahnhofs, die Nordumgehung Pasing (NUP) und die für Mitte des nächsten Jahres avisierte Baustelle auf dem AOK-Gelände in der Bäckerstraße. Die Bauherren des Rio-Geschäftsgebäudes auf dem ehemaligen Postgeländes gaben bereits den Beginn des Hochbaus in vier Wochen bekannt.
Die Königsgarten GmbH, die auf dem ehemaligen Weyl-Gelände bauen wird, berichtete von der Verschiebung des Baubeginns auf voraussichtlich kommenden April oder Mai. Die Fima gab bereits in einem Flyer an die umliegenden Haushalte wichtige Bauinformationen und geplante Lärm- und Emissionsschutzmaßnahmen bekannt. „LKW´s werden auf der A 8 nahe dem Autobahnende geparkt und ad hoc mit Funkkontakt bei Bedarf abgerufen. Schließlich müssen rund 100.000 Tonnen Erdreich bewegt werden“, erklärte der Königsgarten-Geschäftsführer Heinz-Helmut Mehring. Derzeit finden nur Erprobungsbohrungen auf dem Gelände statt.
„In jeder BA-Sitzung haben Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden. Doch auch wir informieren zu Beginn der Sitzungen über den aktuellen Baufortschritt“, erklärte Müller. Er schätze die Baustellenkoordination als richtig und wichtig ein, „da der BA so die Möglichkeit hat, sich immer wieder in die laufenden Prozesse einzumischen“, bekräftigte er. Bereits Anfang des nächsten Jahres trifft sich die Runde erneut zum Austausch.