Veröffentlicht am 31.03.2008 12:53

„Nichts spricht dagegen”


Von TG
Maibäume in Schrebergärten, hier in der Wilhelm-Riehl-Straße, gehören in Laim zum Ortsbild. Die Laimer Maibaumfreunde kämpfen seit drei Jahren darum, auf dem Anger des Viertels einen Maibaum aufstellen zu dürfen. (Foto: Winkler)
Maibäume in Schrebergärten, hier in der Wilhelm-Riehl-Straße, gehören in Laim zum Ortsbild. Die Laimer Maibaumfreunde kämpfen seit drei Jahren darum, auf dem Anger des Viertels einen Maibaum aufstellen zu dürfen. (Foto: Winkler)
Maibäume in Schrebergärten, hier in der Wilhelm-Riehl-Straße, gehören in Laim zum Ortsbild. Die Laimer Maibaumfreunde kämpfen seit drei Jahren darum, auf dem Anger des Viertels einen Maibaum aufstellen zu dürfen. (Foto: Winkler)
Maibäume in Schrebergärten, hier in der Wilhelm-Riehl-Straße, gehören in Laim zum Ortsbild. Die Laimer Maibaumfreunde kämpfen seit drei Jahren darum, auf dem Anger des Viertels einen Maibaum aufstellen zu dürfen. (Foto: Winkler)
Maibäume in Schrebergärten, hier in der Wilhelm-Riehl-Straße, gehören in Laim zum Ortsbild. Die Laimer Maibaumfreunde kämpfen seit drei Jahren darum, auf dem Anger des Viertels einen Maibaum aufstellen zu dürfen. (Foto: Winkler)

Spurensuche in Sachen Brauchtumspflege. Norbert Winkler vom Historischen Verein Laim sucht Mitbürgerinnen und Mitbürger, die noch einen Maibaum im Viertel erlebt haben und sich daran erinnern können, wo er gestanden hat. Winkler: „Es wäre sehr interessant, zu erfahren, wo der älteste Maibaum Laims stand. „ Dem Vize-Vorsteher des Geschichtsvereins ist es wichtig, diesen Teil des Brauchtums im Stadtteil in der Historie festzuhalten. Er fürchtet, bald werde niemand mehr davon erzählen können. Die Generation, die sich daran erinnern könne, sterbe allmählich aus. Fest stehe: „Im ehemals selbständigen Dorf Laim hat es mehrere Maibäume gegeben. „

Die bislang als älteste bekannte Darstellung - eine Skizze der Ulrichskirche mit Maibaum - fand Hans Rotter, der erste Vorsitzende der „Laimer Maibaumfreunde”. Der Untertitel des Entwurfs, „Ankunft in Laim”, er stammt aus dem Jahr 1908, weist auf den Architekten und Stadtplaner Theodor Fischer hin. Der hatte in jenem Jahr das Laimer Schlössl neben dem Gotteshaus gekauft. Die 60 Maibaumfreunde setzen sich, seit sie ihren Verein im April 2005 gegründet haben, dafür ein, dass auf dem Laimer Anger ein Maibaum aufgestellt wird. Die rot-grüne Mehrheit im örtlichen Bezirksausschuss wies jedoch einen entsprechenden CSU-Antrag zurück, weil ein Maibaum nicht auf den sehr nüchtern gestalteten Platz passe.

Maitanz ohne Maibaum

„Anger ist das Wort für einen Dorfplatz”, meint hingegen Hans Rotter. Deshalb sei der Platz wie geschaffen dafür, solches Brauchtum zu pflegen und zu erhalten. Ein Maibaum nehme der Anlage die Strenge. Rotter: „Der Standort wäre ideal. Und er ist nur einen Steinwurf von der St. Ulrichskirche und der ehemaligen Rennbann entfernt, wo bereits einmal ein Maibaum stand. „ Das mache das Dorfidyll komplett. Davon ist Rotter überzeugt. Ob die neuen Mitglieder des Bezirksausschusses die Dinge so betrachten wie die alten Maibaum-Gegner, sei offen. Rotter: „Jetzt hängt es davon ab, wie der neue Bezirksausschuss darüber denkt. „ Die Maibaumfreunde könnten allerdings auch ohne Maibaum Feste feiern. Wie im vorigen Jahr solle am 1. Mai der Maitanz mit bayerischem Brauchtum und Volkstänzen am Anger stattfinden. Wegen des großen Zuspruchs im vorigen Jahr habe sich das Vorbereitungskomitee für die diesjährige Feier noch mehr Arbeit aufgeladen als 2007. Die Freunde des Maibaums hoffen auf die Hilfe vom Heimatpfleger des Bezirks Oberbayern, Stefan Hirsch. Der wird am Dienstag, 22. April, 19.30 Uhr, im Kulturzentrum „Interim” in der Agnes-Bernauer-Straße 97, einen Vortrag mit Lichtbildern „Rund um den Maibaum” halten. Dabei soll er zu der heiß diskutierten Frage Stellung nehmen, ob Maibäume in eine Großstadt passen, insbesondere in Vororte, deren Geschichte meist älter ist als die der Stadt selbst.

Thema „sehr locker” sehen

Hirsch rät, das Thema „Maibaum” „sehr locker” anzugehen. Wenn es der Wunsch der Laimerinnen und Laimer sei, spreche „doch nichts dagegen im Stadtteil, der einst ein eigenständiges Dorf war, einen Maibaum aufzustellen”. Der Heimatpfleger: „Es gibt keinerlei Zwänge oder Vorschriften und auch keine Empfehlung des Heimatpflegers. „ Im Prinzip könne jeder in seinem Garten „so ein Stangerl” aufstellen. Die älteste Darstellung eines Maibaums stammt seines Wissens aus Starnberg. Sie soll aus der Zeit ums Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrhunderts stammen. Stefan Hirsch: „Der Maibaum ist eine Art Fruchtbarkeitssymbol. „ Eine lange „Maibaum-Tradition” gebe es in den skandinavischen Ländern. Dort tanzten die Leute jedoch um einen unbehandelten Baum herum. „Dort gibt es keine mit Symbolen reich geschmückten Bäume wie bei uns. „

Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Laim: „Ich bin überhaupt nicht gegen Maibäume. „ Den Anger als Standort halte er indes für ungeeignet. „Das würde nicht so gut zusammenpassen. „ Außerdem könne es bei Veranstaltungen auf dem Platz wegen der riesigen Ausmaße des Baumes zu Problemen kommen: „Das ist nicht ausgereift. „ Der BA-Vorsteher favorisiert einen Ort, an dem der Maibaum mit einer Wirtschaft und einem Biergarten harmoniere: „Es gibt noch andere Plätze. „

Norbert Winkler vom Historischen Verein Laim nimmt Informationen zum Laimer Maibaum unter Tel. 56 51 87 entgegen.

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