Vor mehr als 12 Jahren, am 19. Juli 1996, kam es auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Heimeranplatz gegen 19.30 Uhr zu einer folgenschweren Begegnung zwischen einem damals 23-jährigen Schreiner und drei Jugendlichen. Einer von ihnen, ein damals 18-jähriger Auszubildender, rauchte auf dem Bahnsteig, woraufhin der Schreiner ihn auf das bestehende Rauchverbot hinwies. Die drei Jugendlichen reagierten sofort äußert aggressiv und schlugen und traten den Schreiner. Einer der Täter, ein damals 17-jähriger Asylbewerber, zückte ein Messer und stach dem 23-Jährigen mehrmals in Brust und Rücken. Dabei verletzte er ihn lebensgefährlich, so dass der Schreiner sechs Wochen lang im Koma lag. Das Trio flüchtete nach der Tat und konnte zunächst unerkannt entkommen.
Nach umfangreichen Ermittlungen gelang es der Polizei nach zwei Monaten, den 18-jährigen Auszubildenden festzunehmen. Im folgenden Gerichtsverfahren wegen Beihilfe zum versuchten Totschlag wurde er zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Seine beiden Begleiter, der Messerstecher und sein Cousin, hatten sich in das damalige Jugoslawien abgesetzt bevor die Polizei die beiden festnehmen konnte. Trotzdem gelang es Fahndern des Polizeipräsidium München die Spur der beiden Kosovaren aufzunehmen und ihren derzeitigen Aufenthaltsort zu ermitteln. Bereits am 8. November wurde der Messerstecher von den zuständigen Behörden in der Nähe von Modena in Italien festgenommen und sitzt seitdem dort in Haft. Er lebte und arbeitete zuletzt mit gefälschten belgischen Papieren illegal in Italien. Am Donnerstag, 11. Dezember, konnten Schweizer Fahnder in der Nähe von Genf nun auch den dritten Täter, einen damals 18-jährigen Kosovaren, festnehmen. Er hatte dort die letzten Jahre - ebenfalls unter falschen Personalien – gelebt. Auch gegen ihn erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl. Die Staatsanwaltschaft München beantragt nun die Auslieferung der beiden in Italien und der Schweiz inhaftierten Männer.