Schon vor Jahren hatten Barbara und Franz Riedl damit begonnen, bedürftigen Pflegeheimbewohnern eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. Das Ehepaar verzierte Briefkuverts mit bunten Weihnachtsaufklebern und steckte in jedes einen 20-Euro-Schein. Die Kuverts wurden dann an die Kreisvorsitzende der Senioren Union im Münchner Westen, Margot Günther, übergeben, die die Geldgeschenke an den Leiter des Bürgerheims, Wolfgang Hilleprandt weiterleitete.
Aus den ersten fünf Kuverts wurde eine Tradition, zumal Margot Günther, die sich sehr für die Senioren in Pflegeheimen engagiert, feststellen musste, dass viele der alten Menschen kaum Geld für Friseur oder einen Ausflug zur Verfügung haben. Auf ihre Initiative hin und durch einen Spendenaufruf der Senioren Union vermehrten sich heuer die Umschläge: 50 Kuvert konnten an Wolfgang Hilleprandt weitergegeben und anschließend an Heimbewohner verteilt werden.
„Leider hatten einige Überweisungen keinen Absender”, berichtet Margot Günther, die daher allen Spendern auf diesem Weg danken möchte. „Die Armut lebt unter uns, nur sehen wir sie nicht”, stellt sie fest. Die Kosten der Heime seien meist höher als die Rente, der Staat müsse dazu zahlen und den Bewohnern bleibe lediglich ein kleines Taschengeld, von dem alle Extras wie Kosmetik, Friseurbesuch oder vielleicht einmal ein Glas Wein bezahlt werden müssten. Ein Telefon sei nur für Bewohner möglich, deren Familien oder Freunde die Finanzierung übernehmen. Die meisten der Senioren seien jedoch allein gelassen, die Freunde gestorben und die Familie habe keine Zeit. Gerade für diese Menschen sei so eine kleine Gabe eine wirklich große Freude.
„Wir machen weiter”, erklärt die Vorsitzende der Senioren Union. Wer sich an der Aktion beteiligen will, kann mit Margot Günther unter Tel. 0176-40093130 oder Mail margot_gnther@aol.com Kontakt aufnehmen. Spenden können auf das Konto 34123315 bei der Stadtsparkasse München (BLZ 701500000) überwiesen werden. Außerdem sammelt die Senioren Union derzeit noch Wachs, Kerzenreste und Briefmarken für das Behindertenzentrum Herzog Sägmühlen nähe Schongau. Wer also noch Kerzenreste zu Hause hat, kann sie am Samstag, 10. Januar, ab 9.30 Uhr im Metzgerwirt (Ecke Nördliche Auffahrtsallee/Menzinger Straße) abgeben.