Näher ans historische Vorbild


Von US
So könnte das neue Gebäude auf dem Marienplatz aussehen. Das Planungsreferat sieht dort Platz für rund 4000 Quadratmeter  Einkaufs- und Gastronomiefläche. (Foto: pi)
So könnte das neue Gebäude auf dem Marienplatz aussehen. Das Planungsreferat sieht dort Platz für rund 4000 Quadratmeter Einkaufs- und Gastronomiefläche. (Foto: pi)
So könnte das neue Gebäude auf dem Marienplatz aussehen. Das Planungsreferat sieht dort Platz für rund 4000 Quadratmeter Einkaufs- und Gastronomiefläche. (Foto: pi)
So könnte das neue Gebäude auf dem Marienplatz aussehen. Das Planungsreferat sieht dort Platz für rund 4000 Quadratmeter Einkaufs- und Gastronomiefläche. (Foto: pi)
So könnte das neue Gebäude auf dem Marienplatz aussehen. Das Planungsreferat sieht dort Platz für rund 4000 Quadratmeter Einkaufs- und Gastronomiefläche. (Foto: pi)

Vormals war der Pasinger Marienplatz ein weiträumiges Gelände, begrenzt von der Planegger, der Instituts- und der Bodenseestraße und des Schmiedwegerls. Erst 1922 wurde der Platz mit dem bekannten Flachgebäude, der „Pappschachtel“, bebaut. Nun sind die Tage der Pappschachtel gezählt.

Denn in einem städtebaulichen Umgriff plant die Landeshauptstadt München eine grundlegende Neugestaltung. „Wir möchten den Marienplatz in die Nähe des historischen Vorbildes rücken“, umriss Architekt Robert Meyer den Plan. Sein Büro RMArchitekten fertigte für München eine Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung an.

„Das Flachgebäude wird abgerissen, ebenso das alte Schulgebäude“, erklärte er vor dem Bezirksausschuss Pasing / Obermenzing (BA). Dagegen bliebe das denkmalgeschützte „Confetti“ auf jeden Fall stehen.

Vorbilder in der ganzen Stadt

„Wir möchten wieder mehr Raum für die Bürger schaffen“, sagte Meyer. Vorbilder dafür nahm er aus ganz München. „Es finden sich eine Reihe von Plätzen mit ähnlichen Problematiken. Zum Beispiel der Wiener Platz, der Harras, der Rindermarkt.“ Überall dort sei eine einladende Nische abseits eines starken Verkehrsstroms entstanden.

Seine Variante bot ein harmonisches Ensemble zwischen Alt und Neu, das auch in der Pflasterung einer fußgängerbetonten Zone ähneln sollte. Anstelle der Pappschachtel stellte sich Meyer ein deutlich zurückgesetztes zweistöckiges Gebäude mit Arkaden und belebten Hinterhöfen vor, um Platz für Wohnen und Einkaufen auf mehreren Ebenen zu ermöglichen.

„Kino macht kein Mensch mehr“

Auf kulturelle Einrichtungen, wie zum Beispiel ein nettes kleines Kino, was in Pasing seit Jahren fehlt, oder auch das viel geforderte Pasinger Vereinsheim kann der Stadtbezirk eher nicht hoffen. „Kino macht heutzutage kein Mensch mehr“, war sich Stadtplaner Erhard Thiel vom Planungsreferat sicher.

Sein städtebauliches Konzept für den Marienplatz orientiert sich am Einzelhandelsgutachten von Bulwien und Partner GmbH aus dem Jahr 1999, demzufolge in Gesamtpasing rund 24.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche mehr etabliert werden sollte. „Am Marienplatz könnten wir davon insgesamt 4000 Quadratmeter realisieren“, meinte Thiel zuversichtlich.

Neben Ladenflächen sei eine vielseitige Gastronomie denkbar, so Thiel, vielleicht sogar Erlebnisgastronomie. „Aber diese Dinge müssen wir mit den potentiellen Investoren besprechen.“

Die nächsten Schritte

Schließlich läge bis jetzt nur eine Machbarkeitsstudie vor. „Wir reden noch lange nicht von Architektur, sondern können nach der Studie besser einschätzen, was ist am Pasinger Marienplatz überhaupt machbar“, betonte er. Nun reiche das Planungsreferat die Vorschläge an den Stadtrat weiter, der nach einem Grundsatzbeschluss grünes Licht für einen Investorenwettbewerb geben würde.

„Erst für die künftigen Investoren wird ein Architekturwettbewerb interessant. Dann beginnt die eigentliche Planung der Umgestaltung“, erklärte Meyer. Die Entscheidungen hierfür würden nicht vor 2011 fallen.

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