Obermenzings Bärchen

Der Münchner Westen ist in Sachen Kinderbetreuung kein Vorzeigebezirk. Besonders die Eltern der Kleinsten können davon ein Lied singen. Im letzten Oktober betrug der Versorgungsgrad der bis Dreijährigen in Pasing/Obermenzing gerade mal 17 Prozent. Jede neue Kindereinrichtung für diese Altersgruppe ist deshalb willkommen.

So auch die Krippe „Kleine Bärchen“, die in dieser Woche in der Pippinger Straße 133a ihren Betrieb aufnahm. Insgesamt 24 Kinder können dort künftig in zwei Gruppen betreut werden.

Gründer und Träger Rudolf Poschenrieder: „Wir sind beim Umbau bezuschusst worden und erhalten Fördermittel pro betreutem Kind.“ Dafür halte man sich strikt an die Vorgaben der Stadt, betonte der Vater von vier Kindern und ausgebildete Altenpfleger Poschenrieder.

Übers Konzept

Zu diesen Vorgaben gehörten unter anderem der Betreuungsschlüssel, ein schlüssiges pädagogisches Konzept und Auflagen für die Beköstigung. „Der Betreuungsschlüssel für Säuglinge pro Gruppe ist nicht extra vorgeschrieben“, erklärte Krippenleiterin Andrea Mändl. „Doch wir beschränken uns vorerst auf einen Säugling pro Gruppe.“ Bei der Aufnahme achte man zudem auf eine vernünftige Alterszusammensetzung und ein ausgewogenes Mädchen-Jungen-Verhältnis.

„Was für uns allerdings besonders steht“, sagte Mändl, „sind die Gruppen übergreifenden Angebote in Musik, kreativem Gestalten, Bewegung oder auch Tanz.“ Jedes Kind erhalte zudem ein eigenes Portfolio, „dass wie ein Bilderbuch jeden einzelnen Entwicklungsschritt dokumentiert.“

Noch mehr Wünsche

Bei so viel Positivem findet sich auch schnell ein Haar in der Suppe. „Die Verkehrssituation ist nicht optimal“, bemängelte Graciela de Cammerer, Vorsitzende des Unterausschusses Jugend und Soziales im BA. „Wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf der Pippinger Straße ist vor allem die gesicherte An- und Abfahrt nicht möglich“, so de Cammerer weiter. Zumal auf den Fußwegen stets viel Radverkehr unterwegs sei.

Poschenrieder lässt die Dinge auf sich zu kommen. „Wir haben in der Einfahrt bis zu vier Stellplätze. Und mehr als fünf Eltern kommen erfahrungsgemäß nie auf einmal“, war er sich sicher.

Wichtiger für ihn ist die Erweiterung des Gartens. Mit dem unmittelbaren Nachbarn steht er deshalb schon in Kontakt, um mehr Fläche mieten zu können. Poschenrieder: „Wir wollen viel und oft mit den Kindern rausgehen. Ein großer Sandkasten und Platz für Geräte wären deshalb schon noch ein großer Wunsch von uns.“

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