Einen Tanzabend der besonderen Art bot das Vivaldi Orchester Karlsfeld beim diesjährigen Jahreskonzert im Bürgerhaus. Aus verschiedenen Epochen wurden Tänze präsentiert, vom Säbeltanz von Aram Khatchaturian über eine Tanz-Suite bis hin zur Samba. Die Vivaldi Tiger, die jugendlichen Nachwuchszupfer, begannen beschwingt mit einem kurzen festlichen Auftakt von Bernhard Scholz. Beim langsam, bedächtigen Stück „Ama Gochoa” von Francis Goudard verzichteten sie weitgehend auf das Dirigat der musikalischen Leitung; eine bemerkenswerte Leistung der jungen Musiker.
Nach einigen Umbauarbeiten auf der Bühne spielten dann die Tiger zusammen mit dem großen Orchester „Eyn gut Dantzerey”. Über 40 Zupfmusiker, begleitet mit Flöte und Schlagzeug, harmonierten wunderbar auf der Bühne und die fünf Tänze aus verschiedenen Ländern gelangen rhythmisch und präzise. Das große Orchester fuhr mit einem Werk von Evariste dall'Abaco fort, einem Komponisten, der Anfang des 18. Jahrhunderts als Kammerkonzertmeister in München gelebt und gearbeitet hat.
Einen Höhepunkt des ersten Teils bildete das Konzert für vier Mandolinen von Vivaldi. Die Solistinnen Brigitte Rost, Sonja Klein, Katrin Nozicka und Isabell Böswald überzeugten mit feiner Virtuosität und schöner Abstimmung. Nach der Pause bot der Gitarrenchor eine Allemande sowie Musik der bekannten Gipsy Kings. Die dreizehn Gitarristen begeisterten mit diesem, an die Südsee erinnernden Stück, das aus zehn Gitarrenstimmen besteht.
Julia Warmhold rührte anschließend die Zuhörer im fast ausverkauften Bürgerhaus mit einem gefühlvollen schwedischen Lied aus dem Film „Wie im Himmel”. Ihre klare Stimme sang von Sehnsucht, liebevoll begleitet vom Orchester. Der Abend klang mit einer Samba und einem Latin Groove von Kreidler aus, als Zugabe gab es das schon bekannte Magnificat und einen Foxtrott. Monika Fuchs Warmhold bot mit ihrem Orchester wie immer eine Abwechslung aus lebhaften Rhythmen und gefühlvollen Klängen. Alle Musiker überzeugten mit Harmonie und Engagement. Durch den Abend führten Angelika Füssl und Ralf Hanrieder.