Da waren sich alle Fraktionen im Bezirksausschuss 21 (BA) einig: Das alte Obermenzing mit seinen vielen historischen Gebäuden und Plätzen muss unbedingt aufgewertet werden.
Bei einem Runden Tisch vor drei Wochen trafen sich bereits Vertreter von Parteien, Vereinen, Kirchen, Behörden und Interessensgruppen, um unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine erste Annäherung an das riesengroße Thema zu wagen. „Die Meinungen waren zwar divergierend, aber sehr konstruktiv“, beschrieb BA-Mitglied Willi Schneider das Treffen.
Als Ergebnis stellten nun alle Fraktionen des BA den gemeinsamen Antrag an die Stadtverwaltung München, den historischen Dorfkern rund um St. Georg, den Gasthof Zum alten Wirt, den Maibaum, das Kriegerdenkmal und die ehemalige Schmiede durch eine entsprechende Neugestaltung aufzuwerten.
Im Planungsauftrag sind die wichtigsten Eckpunkte für die Umgestaltung bereits skizziert. Da geht es um den zukünftigen Verkehr in Obermenzing, um Belange des Denkmalschutzes, alte und neue Fußwegebeziehungen, die landwirtschaftliche Betriebsfähigkeit des Fenzl-Hofes, den ohne Wiese existierenden Maibaum oder auch die Friedhofsnutzung von St. Georg.
So konkret wie möglich sei man geworden, damit die Planung zügig vonstatten gehen kann und nicht wie frühere Planungsversuche versanden, so CSU-Fraktionssprecher Frieder Vogelsgesang. „Die Stadtverwaltung benötigt einen konkreten Auftrag, um tätig werden zu können. Deswegen stellen wir gemeinsam diesen Planungsauftrag zum Dorfkern Obermenzing“, begründete er das Vorgehen des BA.
Nun habe man alle Ideen gesammelt. „Das Gestaltungskonzept soll nicht von der Stadtverwaltung gemacht werden. Wir, aber auch alle anderen Interessensvertreter in Obermenzing möchten da kräftig mitreden“, so Vogelsgesang weiter.
Pläne vom Eigentümer des Alten Wirts würden ebenso einfließen wie ältere Umgestaltungsversuche. „Bereits aus dem Jahr 1973 gibt es einen BA-Beschluss zur Umgestaltung Obermenzings. Damals wurde der aber als unerledigt zu den Akten gelegt“, sagte Richard Roth, SPD-Fraktionssprecher.
Einzig um die Finanzierung habe sich sowohl der Runde Tisch als auch der BA nicht gekümmert. „Die Frage der Finanzierung und der Förderung drängt sich zwar auf. Wenn die Maßnahmen nicht gedeckt sind, können wir schließlich nicht weitermachen“, gab Schneider zu bedenken. Doch nach gemeinsamem Dafürhalten würde man die finanzielle Seite erst zu einem späteren Zeitpunkt betrachten. Vogelsgesang dazu: „Jetzt schon über Finanzierungen zu sprechen, wäre äußerst kontraproduktiv.“