Veröffentlicht am 08.07.2008 00:00

Schwabing · U-Bahn-Kunst

Hat Entsorgung mit Sorgen zu tun? Was ist ein Verschanzungsraum? In der neuen Ausstellung »Entsorgung. Bau eines Verschanzungsraumes« von Jette Hampe erfährt der Betrachter ein wachsendes Chaos. Da ist zunächst das Chaos in den Köpfen – Gedankenmüll aus Texten, Daten, Bildern.

Das Chaos verbirgt sich auch hinter Türen und Briefschlitzen, in den Schubladen. Dort finden sich die Dinge, mit denen sich die Menschen umgeben, die sie irgendwann aussortieren oder auch nicht. Sie flüchten vor sich selbst. Es herrscht Mobilität im Übermaß. Keiner will das bemerken. Es ist der Normalzustand.

Zu sehen sind die Werke bis Freitag, 25. Juli, in der AkademieGalerie in der U-Bahn-Station Universität.

Passanten und Anwohner werden aufgefordert, das aggressive Chaos in diesen Raum zu bringen. Hier wir nicht sortiert, nicht geräumt, nicht entschieden. Die Künstlerin keilt sich ein, bewegungslos, abgeschottet. Die Masse der Dinge gelangt über eine Rampe und wird zum Nichts. Schnelligkeit und Bewegung und mit ihnen die Bezugssysteme werden ausgeschaltet.

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