Was macht Demokratie aus? Warum ist das Grundgesetz ein unverzichtbarer Pfeiler unserer Gesellschaft? Und wieso heißt es eigentlich „jede Stimme zählt“? Im Frühjahr setzten sich die rund 760 der Carl-von-Linde-Realschule intensiv mit diesen Fragen auseinander. Anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes führte die Schule ein riesiges Demokratieprojekt mit verschiedenen Angeboten und Veranstaltungen durch. Dafür wurde sie nun vom Kultusministerium besonders ausgezeichnet. Bayernweit belegte die Realschule aus dem Westend den dritten Platz fürs Engagement in Sachen Demokratie und erhielt eine Urkunde, jüngst überreicht von Ministerialbeauftragten Sonja Kalisch.
„Gerade für die Schülerinnen und Schüler, die Grundrechte oft als Selbstverständlichkeit erleben, ist es wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese nicht immer zu Deutschland gehört haben und wie wichtig es deshalb ist, sie zu beschützen”, sagt Lehrerin Jelena Tuba, die das Demokratieprojekt maßgebliche mit organisierte. Bei vielseitigen Aktionen und Veranstaltungen sollten die Realschüler ein Bewusstsein für Demokratie und auch ein Problembewusstsein für die Abwesenheit von Demokratie entwickeln, ebenso wie die Bedeutung des Grundgesetzes begreifen.
Neben Workshops und kreativen Werkstätten gab es u.a. eine Lesung der Oskar Maria Graf Gesellschaft, eine Führung durch den Landtag, einen Besuch beim NS-Dokumentationszentrum in München, wo eine Performance zur Bücherverbrennung gezeigt wurde. Auch waren Vertreter von Amnesty International zu Gast in der Schule und die europäische Kommission schickte eine Jugendarbeiterin, die ein Planspiel zum Thema Wahlen veranstaltete. Einige Klassen besuchten das Demokratie Mobil im Westend und im eigenen Schulhaus wurden Grafiken zu demokratischen Grundsätzen aufgehängt.
Die Realschüler selbst brachten sich ein und gestalteten mit. So entwickelte etwa eine Gruppe von Schülerinnen einen eigenen kleinen Zeichentrickfilm zum Thema Wahlmüdigkeit und rief darin auf, zur Wahl zu gehen. „Es ist nicht nur wichtig, dass es das Grundgesetz und die darin verankerten Grundrechte gibt. Es müssen auch alle bei Demokratie aktiv mitmachen und z. B. ihre Stimme bei Wahlen abgeben“, betonen die Schülerinnen Alisa Trofymchuk, Marharita Lotts und Sofiia Hrymichak aus der Internationalen Klasse.
Ministerialbeauftragte Sonja Kalisch zeigte sich begeistert von dem Film der jetzigen Zehntklässlerinnen und nutzte die Preisverleihung für ein Gespräch mit den Macherinnen. Mit diesem und den so zahlreichen, vielseitigen und schülerorientierten Projekten habe die Carl-von-Linde-Realschule das Kultusministerium überzeugt.
Mehr zur städtischen Carl-von-Linde-Realschule und der Schulfamilie gibt es unter https://cvl.musin.deim Internet.