Veröffentlicht am 09.11.2010 00:00

Moosach/Milbertshofen · Ausrangierter Bahnhof


Von red
Die Stadt möchte die ausrangierte Bahnhofsanlage künftig als übergeordnete Grünverbindung nutzen und damit den Olympiapark erweitern. 	 (Foto: ws)
Die Stadt möchte die ausrangierte Bahnhofsanlage künftig als übergeordnete Grünverbindung nutzen und damit den Olympiapark erweitern. (Foto: ws)
Die Stadt möchte die ausrangierte Bahnhofsanlage künftig als übergeordnete Grünverbindung nutzen und damit den Olympiapark erweitern. (Foto: ws)
Die Stadt möchte die ausrangierte Bahnhofsanlage künftig als übergeordnete Grünverbindung nutzen und damit den Olympiapark erweitern. (Foto: ws)
Die Stadt möchte die ausrangierte Bahnhofsanlage künftig als übergeordnete Grünverbindung nutzen und damit den Olympiapark erweitern. (Foto: ws)

Sie verhandeln und verhandeln und verhandeln. Hart und zäh gestalten sich offensichtlich die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn AG und der Stadt München über den Erwerb der Flächen der ehemaligen S-Bahnstrecke einschließlich Bahnhof westlich der Landshuter Allee.

Was passiert mit dem alten Olympiabahnhof?

Olympiapark · Was passiert mit dem alten Olympiabahnhof? Themenseite zur Gestaltung des alten Olympiabahnhofs

Die Stadt möchte die ausrangierte Bahnhofsanlage samt Gleisen künftig als übergeordnete Grünverbindung nutzen und damit den nahen Olympiapark erweitern. Doch gut Ding will Weile haben. »Wir sind noch in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG«, erklärte Silke Pesik vom städtischen Kommunalreferat auf Nachfrage. Der Moosacher Bezirksausschuss forderte nun die Stadtverwaltung auf, zur Realisierung des Projektes die Verträge endlich unter Dach und Fach zu bekommen. Gerade einmal 17 Tage lang, vom 26. August bis 11. September 1972, war das Verkehrsbauwerk in Betrieb.

Während der Olympischen Sommerspiele in München rollte alle paar Minuten ein voll besetzter Zug nach dem anderen auf dem S-Bahnhof am Oberwiesenfeld ein. Die Besucher strömten damals über die mächtige Treppenanlage empor zu den Sportstätten im Olympiapark. Jetzt – 38 Jahre später – gleicht die längst ausrangierte Anlage einem Biotop: Wilde Gräser und Sträucher wachsen auf den Bahnsteigen. Im Planungsreferat ist man davon begeistert: »Auf den Flächen haben sich naturschutzfachlich interessante Bestände entwickelt«, schwärmt Stadtbaurätin Elisabeth Merk in einem Papier zur landschafts- und stadtplanerischen Rahmenplanung für den Olympiapark.

Das Gelände des früheren S-Bahnhofs biete sich für eine übergeordnete Grünverbindung an, die unter anderem künftig als Rad- und Fußwegverbindung vom Olympiapark in Richtung Norden zum Lerchenauer See sowie zur Drei-Seen-Platte dienen soll. Dadurch könne man den Olympiapark in Zukunft viel besser an die nördlichen und westlichen Stadtteile anbinden. Die von der Stadt geplante Parkerweiterung ist Teil der Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018. Eine Fertigstellung der geplanten Einbeziehung der früheren S-Bahntrasse samt Bahnhof und Rampen »erscheint bis 2018 möglich«, kündigt Stadtbaurätin Merk in dem Papier an. Da kommt es nun wohl auf ein paar Monate mehr bei den Verhandlungen mit der Bahn zum Kauf des ausrangierten Verkehrsbauwerks nicht an.

Wally Schmidt

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