Veröffentlicht am 27.09.2023 00:00

Neuausrichtung nötig


Von Brigitte Bothen
Fußballspiel auf der Bezirkssportanlage Freimann: Jede Sportanlage der Landeshauptstadt München ist mit mindestens zwei Vereinen gleichzeitig belegt. (Foto: bas)
Fußballspiel auf der Bezirkssportanlage Freimann: Jede Sportanlage der Landeshauptstadt München ist mit mindestens zwei Vereinen gleichzeitig belegt. (Foto: bas)
Fußballspiel auf der Bezirkssportanlage Freimann: Jede Sportanlage der Landeshauptstadt München ist mit mindestens zwei Vereinen gleichzeitig belegt. (Foto: bas)
Fußballspiel auf der Bezirkssportanlage Freimann: Jede Sportanlage der Landeshauptstadt München ist mit mindestens zwei Vereinen gleichzeitig belegt. (Foto: bas)
Fußballspiel auf der Bezirkssportanlage Freimann: Jede Sportanlage der Landeshauptstadt München ist mit mindestens zwei Vereinen gleichzeitig belegt. (Foto: bas)

Was wünschen sich die Menschen im Münchner Norden an sportlichen Möglichkeiten, an Sportstätten, und wo liegen generell ihre Interessen bezüglich Sport und Bewegung? Und welcher Handlungsbedarf besteht seitens der Stadt? Einen guten Überblick dazu gibt der neue „Sportentwicklungsplan Münchner Norden” (SEP), der im Sportausschuss des Stadtrates beschlossen wurde und neben Feldmoching-Hasenbergl die Stadtteile Schwabing-Freimann und Milbertshofen-Am Hart, Moosach und Allach-Untermenzing unter die Lupe nimmt.

Deutlich wird darin, dass sich durch die Zunahme der Bevölkerung beispielsweise im 24. Stadtbezirk (Feldmoching-Hasenbergl) um voraussichtlich 38,6% bis 2040 nicht nur der Altersdurchschnitt deutlich „verjüngen” wird, sondern auch die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen durch den Zuzug vieler Familien voraussichtlich weiter steigen werden. Die Zahlen, die zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 deutlich zurückgingen, lassen laut Bayerischem Landessportverband (BLSV) aktuell wieder auf ein moderates Wachstum schließen. „Diese Annahme wird vor allem durch einen Zuwachs bei Kindern und Jugendlichen begründet”, heißt es im Sportentwicklungsplan.

Turnen und Fußball ganz vorne

Die Spitzenpositionen bei den in den Sportvereinen ausgeübten Sportarten nehmen mit deutlichem Abstand „Turnen” und „Fußball” ein, was eigentlich keine Überraschung ist. Kinderturnen ist schließlich schon im Vorschulalter sehr beliebt und ab fünf oder sechs Jahren sind viele Kinder, vor allem Buben, begeisterte Fußballfans. Mit 40,2 Prozent liegt der Jugendanteil in den Sportvereinen im Münchner Norden über dem stadtweiten Durchschnitt von aktuell 39 Prozent. Tennis erfreut sich in den untersuchten Stadtteilen in allen Altersklassen steigender Beliebtheit.

Festgestellt wird auch, dass die stadtweit viertplatzierte Sportart „Schwimmen” im Münchner Norden erst auf Platz 19 der Vereinssportarten erscheint, was mangels Schwimmbädern nicht wirklich erstaunt. Eine repräsentative Befragung durch das Referat für Bildung und Sport (RBS) im Rahmen der Erstellung des Sportentwicklungsplans hat ergeben, dass der Wunsch nach mehr Schwimmangeboten im Münchner Norden besonders hoch ist. Aber auch der Ausbau und die Instandsetzung des Radwegenetzes steht ganz weit oben auf der Prioritätenliste.

Mehr Information gewünscht

Obwohl immer mehr Menschen ihren Sport ohne institutionelle Anbindung ausüben, ist jede Sportanlage in der Landeshauptstadt München mit mindestens zwei Vereinen gleichzeitig belegt. Alle Sportflächen im Münchner Norden sind vollständig ausgelastet und mit Blick auf gleichzeitiges Training auf den Plätzen zum Teil überbelegt. Eine Verbesserung der Sportinfrastruktur – und darin eingeschlossen eben der Bau neuer Hallenbäder – steht daher auch folgerichtig weit oben auf der Wunschliste der Befragten. Aber auch verbesserte bzw. vielfältigere Sport-und Bewegungsangebote für Kinder, die Ausweitung der Trainingszeiten, mehr Information über bestehende Angebote sowie Teilöffnungen von Schulhöfen und (Schul-)Sportanlagen gehören zu den Anliegen der Befragten.

Hallenbad vielleicht doch möglich?

Konkret wird im Sportentwicklungsplan auf die bereits gesicherte vier Hektar große Sportvorbehaltsfläche für den Neubau einer Bezirkssportanlage an der Ludwigsfelder Straße hingewiesen. In deren unmittelbarer Nachbarschaft könnten auch die Möglichkeiten für ein neues öffentliches Bad geprüft werden. Zudem müssten auch Grünflächen, Schulhöfe, Radwege und weitere öffentliche Flächen im Rahmen einer integrierten Stadtentwicklung viel mehr unter dem Aspekt Sport und Bewegung betrachtet werden. Der Wunsch nach mehr Information könnte durch die Entwicklung und Einrichtung einer digitalen Sportinformationsplattform, einer Sport-App für München, erfüllt werden.

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