Die blaue Bus-Flotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bleibt in Laim der mögliche Umzug des Busbetriebshofes West nach Moosach »ist vom Tisch«. Das teilten die Stadtwerke, zu denen die MVG gehört, am vergangenen Donnerstag in einer Presseerklärung mit.
Die Machbarkeitsuntersuchungen zur Verlagerung des Busbetriebshofes seien nun abgeschlossen. Sie haben ergeben, dass »der bisherige Standort in Laim entgegen erster Erwartungen zukunftsfähiger ist als das ins Auge gefasste städtische Grundstück am Georg-Brauchle-Ring«, heißt es in der Presseerklärung. Die Münchner Verkehrsgesellschaft hatte sich von dem Umzug bessere betriebliche Abläufe versprochen. »Fakt ist jedoch, dass sich die erwarteten Vorteile eines Neubaus in Moosach nicht bestätigt haben«, betont man bei der MVG. Im Laufe dieser Machbarkeitsuntersuchungen habe sich die Vermutung nicht bestätigt, dass sich durch eine Standortverlagerung verkehrliche und wirtschaftliche Vorteile sowie Umwelt-Entlastungen durch kürzere Ein- und Ausrückwege ergeben. Vielmehr habe sich gezeigt, dass sich am neuen Standort in Moosach entgegen erster Annahmen mehr Leerkilometer beim Einsatz der Busse und damit höhere Betriebskosten ergeben würden.
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Zudem habe der am Georg-Brauchle-Ring in Moosach untergebrachte Abfallwirtschaftsbetrieb München ebenfalls Interesse an dem benachbarten städtischen Grundstück am Georg-Brauchle-Ring für seine Müllautos angemeldet. »Damit wäre dort die Unterbringung des Busbetriebshofes schon aus Platzgründen schwierig geworden«, erläutert man bei der Münchner Verkehrsgesellschaft.
MVG-Chef Herbert König veranlasste dies zu folgendem Fazit: »Wir müssen am alten Standort festhalten, denn dieser ist nach den jetzt abgeschlossenen Untersuchungen wirtschaftlicher zu betreiben und bietet bessere Entwicklungspotentiale, das heißt mehr Platz für mehr und größere Fahrzeuge.«
Denn derzeit wachse der Busverkehr in München, und zwar wegen der steigenden Nachfrage. So stelle die MVG laufend neue Fahrer ein und beschaffe neue und größere Linienbusse. »Unsere Bus-Sparte hat also Zukunft«. Gerade deshalb dürfe man den jetzigen Standort in Laim nicht aufgeben, betonte MVG-Chef König. Der Betriebshof-West in Laim ist einer von zwei Stützpunkten für die gesamte Bus-Flotte in München, der zweite ist in Berg am Laim. In Moosach reagierte man auf diese Nachricht mit Erleichterung: »Wir sind froh, dass der Busbetriebshof nicht zum Georg-Brauchle-Ring kommt«, erklärte die Moosacher Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) auf Nachfrage. Zum einen wegen der verkehrlichen Abwicklung der vielen Busse, und zum anderen »können wir uns an dieser Stelle eine höherwertige Nutzung vorstellen«: Statt eines Busbetriebshofes mit Werkstätten und Fahrzeughallen würden moderne Wohn- oder Bürobauten bis hin zu einem Hochhaus diese Ecke des Rings städtebaulich viel mehr aufwerten, so Salzhuber.
Gestorben ist damit das Projekt, auf der jetzigen Fläche des Busbetriebshofes West zwischen Westend- und Hans-Thonauer-Straße Wohnungen zu bauen. Auf dem benachbarten Areal des ehemaligen Trambahndepots an der Zschokkestraße wollen die Stadtwerke hingegen nun das Wohnprojekt vorantreiben und »schnellstmöglich realisierungsreif machen«, kündigte König an. Dabei wird man nun doch wieder Lärmschutzmaßnahmen für das künftige Neubauviertel an der Ecke Zschokke-, Westendstraße einplanen müssen bei einer Verlagerung des Busbetriebshofes West wären diese Lärmschutzmaßnahmen entfallen und man hätte wohl einiges an Kosten einsparen können. W. Schmidt