Am Freitag, 14. September, brachen 34 Jugendliche und Betreuer der neu gegründeten Projektstufe der Montessori-Schule Niederseeon an den Steinsee auf, um ein neues Kapitel der Schulgeschichte einzuläuten:
Die Umsetzung des von Maria Montessori speziell für Jugendliche entworfenen Schulmodells Erdkinderplan. Pünktlich um 11.00 Uhr fiel der Startschuss für die Aktion. Bei herbstlichen Temperaturen stürzten sich die Schüler auf Luftmatratzen schwimmend in den kalten Steinsee, um in der Mitte des Sees einen großen bunten Fallschirm auszubreiten. Eine Aktion, die laut Stufenleiter Ronny Haselow an die physischen und psychischen Grenzen der Jugendlichen ging. Aus der Bequemlichkeit des Alltags heraus eigene Grenzen überwinden, zusammenhalten, etwas bewegen in dieser Welt dafür lohne es sich, auch extreme Herausforderungen auf sich zu nehmen. Der Sprung ins eiskalte Wasser sei auch ein Symbol dafür, nicht nur an sich selbst zu denken, sondern an diejenigen, denen es nicht so gut geht. Humanitäre Hilfe soll in der Projektstufe einen hohen Stellenwert haben. Die Welt, in die die Siebt- und Achtklässler hineinwachsen, soll bunt und lebenswert bleiben. Mit ihrer Aktion wollen die Jugendlichen darauf hinweisen, dass wir alle jetzt etwas dafür tun müssen.
An der Montessori-Schule Niederseeon beginnt mit dem neuen Schuljahr im September für alle Siebt- und Achtklässler erstmals die neu eingeführte Projektstufe. In Projekten und Arbeitsfeldern werden die Jugendlichen aktiv, um ihre Schule, ihr Umfeld und auch die Welt, in der sie leben, bunt und lebenswert zu machen. Maria Montessori hat ihr Schulkonzept für diese spezielle Altersstufe Erdkinderplan genannt.
Konkret vertiefen die Schüler neben dem theoretischen Wissen das eigenverantwortliche Handeln und Planen: So übernehmen sie ab September die Verantwortung für die biologische Mittagsverpflegung der gesamten Schule, von der finanziellen Planung über den Einkauf der Lebensmittel bis hin zur Zubereitung. Über die bereits etablierte Schülerfirma setzen sie sich mit wirtschaftlichen Zusammenhängen intensiv auseinander. Das praktische Umsetzen von erlerntem Wissen darf in einem Schulkonzept nicht fehlen, um Jugendliche fit für die Welt und die Herausforderungen unserer Zeit zu machen.