»Es ist schon ein Schlag ins Gesicht!«, sagt der Historiker Andreas C. Hofmann, Vorsitzender des Vereins Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim (VABOSH), wenn er auf die Pläne der Deutschen Bahn (DB) angesprochen wird, den Alten Bahnhof im kommenden September an den Meistbietenden zu verkaufen.
Alter Bahnhof Oberschleißheim
Oberschleißheim · Deutsche Bahn verkauft Alten Bahnhof Themenseite zum Alten Bahnhof Oberschleißheim
Anfang Juni vermittelte der Landtagsabgeordnete Ernst Weidenbusch (CSU) noch einen Termin mit Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel, um die Petition zur Rettung des Alten Bahnhofs zu übergeben. Diese endete im Januar und hatte über 1.000 Unterstützer erreicht. Die DB sagte den Termin damals ab, da der Verrückte Alte Bahnhof Oberschleißheim wie ihn der Volksmund nennt zum Verkauf stünde. Man möchte sich an die zuständige Vertriebsstelle DB Immobilien Region Süd wenden, hieß es. War dies nun der lang ersehnte Durchbruch?
Der hoffnungsvolle Versuch, den Alten Bahnhof zu öffentlichen und gemeinnützigen Zwecken zu erwerben, wurde zu einer Odyssee. Es war extrem schwierig, den zuständigen Referenten zu erreichen und zu einer belastbaren Aussage in dieser Sache zu bewegen. Doch schließlich wurde mitgeteilt, dass zum Schluss nur das höchste Kaufgebot gelte.
Bereits seit 2008 steht VABOSH mit dem Konzern in Kontakt und läuft immer wieder gegen eine Wand. Dass sich dies nun trotz Hilfe aus der Landespolitik und über 1.000 Unterstützern im Hinter
grund wiederholt, wirft kein gutes Licht auf die DB, deren alleiniger Anteilseigner immerhin der Bund ist. »Es ist ein Stück aus dem
Tollhaus, dass ein von uns Bürgerinnen und Bürgern finanziertes Unternehmen sich gegen eine Bürgerinitiative stellt und
jegliche Anzeichen von Bürgernähe vermissen lässt«, resümiert
Klar.