Die sechste von insgesamt sieben Traglufthallen des Landkreises steht in Unterföhring, schon Anfang Januar ziehen in die Notunterkunft an der Mitterfeldallee die ersten Asylbewerber ein.
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Rund 1000 Interessierte machten sich noch vor Weihnachten selbst ein Bild davon, wie hier demnächst bis zu 300 Asylbewerber vorübergehend leben werden. Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer appellierte an die Besucher, unter denen sich auch zahlreiche Vertreter des Gemeinderats sowie des Unterföhringer Asyl-Helferkreises befanden, den Menschen, die vor Bürgerkrieg, Folter oder Verfolgung geflohen sind, eine sichere Zuflucht und Zukunft in Unterföhring zu bieten. Gleichzeitig bedankte sich der Bürgermeister für die große Hilfsbereitschaft, die schon jetzt zu spüren sei. Im Helferkreis haben sich bereits mehr als 200 Freiwillige organisiert, die die Ankommenden dabei unterstützen wollen, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Der stellvertretende Landrat Ernst Weidenbusch dankte ebenfalls für das große Engagement. In Unterföhring sei nicht nur die deutschlandweit einzige durch Geothermie beheizte Traglufthalle entstanden; die Gemeinde habe dazu sogar auf eigene Kosten die nötigen Anschlüsse geschaffen und engagiere sich auch darüber hinaus in ganz besonderer Weise dafür, die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen und aufzunehmen.
Bei Wind wird
der Druck erhöht
Wöchentlich kommen derzeit 145 Asylbewerber im Landkreis München an. Im Landratsamt geht man davon aus, dass bis Ende 2016 Unterkünfte für insgesamt 9.000 Menschen zur Verfügung stehen werden. Aktuell sind noch Asylbewerber behelfsmäßig in Turnhallen untergebracht, die eine andere Bleibe brauchen.
Da feste Räumlichkeiten in dieser Größenordnung nicht innerhalb weniger Wochen realisiert werden können, setzt der Landkreis auf Traglufthallen als Übergangslösung. Die Aufenthaltsqualität ist wesentlich höher als in einer Sporthalle, in der die Stockbetten oft nicht einmal durch Trennwände unterteilt werden können. In den klimatisierten Traglufthallen hingegen werden nach oben offene, separate Einheiten mit jeweils sechs Betten gebildet. Jede Einheit erhält Spinde, einen Tisch und Stühle. Darüber hinaus gibt es Speise- und Aufenthaltsbereiche sowie einen Spielbereich für Kinder. Die sanitären Anlagen befinden sich in eigenen Containereinheiten innerhalb der Halle. Auch die Objekt- und Sozialbetreuung bekommt eigene Arbeitsräume. Die Halle verfügt darüber hinaus über ein ärztliches Behandlungszimmer.
In Unterföhring stehen den Asylsuchenden Sozialbetreuer der Arbeiterwohlfahrt zur Verfügung. Von Montag bis Freitag wird tagsüber immer mindestens ein Mitarbeiter da sein. Die Verpflegung übernimmt ein Caterer.
Rund um die Uhr sind Objektbetreuer sowie Brandwachen anwesend. Sollte es zu einem Druckabfall kommen, laufen zwei Gebläse-Anlagen hoch, die zusätzlich über Notstromaggregat gesichert sind. Bei Wind oder Schneefall wird der Druck automatisch erhöht.