Die zweite Bohrung im Geothermieprojekt Holzkirchen wird mit einem sogenannten Sidetrack fortgesetzt. Wie berichtet, sind Schwierigkeiten beim Einbau der stählernen Futterrohre aufgetreten, woraufhin ein rund 1.900 Meter langer Rohstrang in der Erde feststeckte.
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Etwa 800 Meter von der Verrohrung konnten geborgen werden. Nunmehr steht fest, dass der restliche, im Loch verbliebene Teil nicht mehr entfernt werden kann und die Bohrung auf einem Umweg fertiggestellt werden muss. Mehrere Wochen lang hatten die beteiligten Fachfirmen versucht, den festsitzenden Rohrstrang durch Fräsarbeiten und Zugversuche doch noch lösen zu können. Vor wenigen Tagen wurde festgestellt, dass weitere Maßnahmen nicht mehr erfolgversprechend sind und die Bohrung oberhalb des Bereichs, in dem der Schaden aufgetreten ist, mit Hilfe eines sogenannten Sidetracks weitergeführt werden soll.
Das aufgegebene Teilstück der Bohrung Th 2 wurde in den vergangenen Tagen den bergrechtlichen Vorschriften entsprechend von der Bohrlochsohle ausgehend mit mehreren Zementpfropfen verfüllt und somit dauerhaft gesichert. In rund 2.600 Metern Tiefe, oberhalb des festsitzenden Rohstrangs, wird der bisherige Bohrpfad nun seitlich verlassen und anschließend in wenigen zehn Metern Abstand parallel zu der bereits bis in 4.500 Meter Tiefe gebohrten Bohrung »Th 2« weitergeführt. Dieser neue Sidetrack-Bohrpfad wird die Bezeichnung »Th 2a« tragen und, wie ursprünglich geplant, bis in rund 5.000 Meter Tiefe führen. Durch die unterirdische Ablenkung der Bohrung wird sich eine Gesamtbohrstrecke von insgesamt etwa 6.000 Metern ergeben.
Die Bohrarbeiten für den Sidetrack starten ab kommender Woche.
Die mehrwöchigen Versuche, den festsitzenden Rohrstrang doch noch lösen zu können, sowie die Vorbereitungen für das Bohren des Sidetracks beeinflussen den Zeitplan des Projekts. So rechnen die Gemeindewerke Holzkirchen nunmehr mit einer Fündigkeit der zweiten Bohrung erst im Dezember, ein endgültiger Abschluss aller Arbeiten einschließlich aller erforderlichen Tests wird voraussichtlich erst im neuen Jahr erfolgen können.