Der Fußballfan spricht hier von einem »wahren Schützenfest«: Neun Tore bekamen die Zuschauer des Münchner Landkreisderbys zwischen dem VfR Garching und der SpVgg Unterhaching zu sehen.
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Allerdings waren die Treffer sehr ungleich verteilt: Am Ende stand ein 1:8 auf der Anzeigetafel in Garching.
Es war auch ein ungleiches Spitzenspiel immerhin traf der Tabellenvierte auf den Ligaprimus mit einem ungewöhnlichen Ausgang. Acht Auswärtstore sind schließlich selbst für den Ex-Bundesligisten aus Unterhaching, der in der Regionalliga Bayern von Sieg zu Sieg eilt, nicht alltäglich. Nur zu Beginn konnten die Garchinger, die vor gut zwei Monaten an gleicher Stelle noch die Reserve des FC Bayern mit 1:0 bezwungen hatte, dem Favoriten aus dem Landkreissüden einigermaßen Paroli bieten.
Doch nach zwölf Minuten köpfte Haching-Stürmer Stephan Hain eine Flanke zum Führungstor für die Hachinger ein. Anschließend wog das Spiel im Stadion am See hin und her, ehe erneut Hain (32.) und Thomas Steinherr (34.) das Ergebnis auf 3:0 für die Gäste schraubten. Von diesem Doppelschlag sollte sich Garching nicht mehr erholen: Nach weiteren Treffern des Ex-Löwen Hain (41.) und von Flügelflitzer Steinherr (44.) stand es bereits zur Pause 0:5. Während sich die meisten Zuschauer vermutlich fragten, ob Haching an das Ergebnis des WM-Qualifkationssspiels Spiel San Marino gegen Deutschland (0:8) anknüpfen würde können, konnte es aus Garchinger Sicht nur noch um Schadensbegrenzung für Hälfte zwei gehen.
Doch es ging weiter wie gehabt: Die SpVgg, jetzt mit dem jungen Orestis Kiomourtzoglou für den ehemaligen 60er Dominik Stahl, erspielte sich die Chancen praktisch im Minutentakt. Allerdings gelangen den Hachingern gegen überforderte Garchinger »nur« drei weitere Treffer. Zunächst machte Stephan Hain (67.) mit einem Tor im Sitzen (!) seinen Viererpack perfekt und durfte kurze Zeit später mit der fantastischen Bilanz von jetzt 22 Saisontoren in nur 17 Einsätzen vorzeitig das Feld verlassen. Der für Hain eingewechselte Markus Einsiedler traf zum 7:0 (72.), das letzte Tor erzielte Luca Marseiler (81.).
Rekordkulisse im
Stadion am See
Aus Garchinger Sicht brachte der rabenschwarze Nachmittag nur zwei kleine Lichtblicke. 1325 Zuschauer im Stadion am See sorgten für eine Rekordkulisse, sodass sich immerhin der Kassierer die Hände reiben durfte. Und mit dem zwischenzeitlichen 1:7 durch Manuel Eisgruber (74.) hielt der VfR seine starke Serie, in jedem der 19 Saisonspiele mindestens ein Tor erzielt zu haben. Das hat nicht einmal Unterhaching geschafft. Benjamin Schuldt