Veröffentlicht am 29.03.2017 00:00

Kirchheim · Wohngruppe für junge Flüchtlinge sucht Helfer


Von red
Dieses Haus an der Benzstraße in Kirchheim ist das neue Zuhause für 22 Jugendliche. Sie stammen aus Krisenstaaten wie Syrien oder dem Irak.	 (Foto: AWO München-Land)
Dieses Haus an der Benzstraße in Kirchheim ist das neue Zuhause für 22 Jugendliche. Sie stammen aus Krisenstaaten wie Syrien oder dem Irak. (Foto: AWO München-Land)
Dieses Haus an der Benzstraße in Kirchheim ist das neue Zuhause für 22 Jugendliche. Sie stammen aus Krisenstaaten wie Syrien oder dem Irak. (Foto: AWO München-Land)
Dieses Haus an der Benzstraße in Kirchheim ist das neue Zuhause für 22 Jugendliche. Sie stammen aus Krisenstaaten wie Syrien oder dem Irak. (Foto: AWO München-Land)
Dieses Haus an der Benzstraße in Kirchheim ist das neue Zuhause für 22 Jugendliche. Sie stammen aus Krisenstaaten wie Syrien oder dem Irak. (Foto: AWO München-Land)

Ein Haus im Kirchheimer Gewerbegebiet ist das neue Zuhause für 22 junge Flüchtlinge. Die erste Gruppe war bereits im Oktober des vergangenen Jahres eingezogen, im Februar folgte die zweite.

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Asylbewerber in München und im Landkreis

Die Jungen, die zwischen 15 und 19 Jahre alt sind, kommen aus Ländern wie Afghanistan, Syrien, Eritrea, Pakistan und dem Irak. Die Krisen in ihrer Heimat waren für sie der Grund, warum sie sich auf den Weg nach Europa gemacht haben und nun in Deutschland Fuß fassen wollen.

Zurückhaltend seien die neuen und alten Bewohner in den ersten Tagen aufeinander zugegangen. Doch nach der ersten Kontaktaufnahme funktioniere die Kommunikation immer besser, sagt Dominik Hübner, der Leiter der Einrichtung. »Sie wachsen allmählich zu einer Gruppe zusammen«, stellt Hübner fest.

Das Haus, in dem auch die »Klawotte« der AWO München-Land untergebracht ist, verfügt über Doppel- und Einzelzimmer, Küchen sowie

Gemeinschaftsräume. Dort haben sich die Jugendlichen eingerichtet. In der zweiten Gruppe, einer teilbetreuten Wohngruppe, geht es darum, die jungen Leute mit offenen Strukturen zur Selbstständigkeit zu führen. Allein haben sie den Weg nach Europa geschafft, weitgehend selbstständig sollen sie nun auch die Hürden in das Leben hier nehmen, wie Einrichtungsleiter Dominik Hübner sagt.

Alltag organisieren – aber nicht alleine

Vormittags besuchen sie die Schule, vom Nachmittag bis in den Abend haben sie Ansprechpartner im Haus. Die jungen Leute organisieren sich ihren Alltag selbst, sind aber nicht alleine. Sie werden gefördert und gefordert. Mitarbeiter des Kreisjugendamtes kontrollieren regelmäßig die mit den Jugendlichen getroffenen Zielvereinbarungen. War die Suche nach einer Praktikumsstelle erfolgreich? Wie läuft es in der Schule? Wo ist Hilfe nötig?

Die Jugendlichen in der teilbetreuten Wohngruppe müssen eigenständig kochen. Eingekauft wird mit dem regelmäßig ausbezahlten Essensgeld. Auch diese ganz simplen Aufgaben der Versorgung seien wichtige Schritte, um die Flüchtlinge mit Kultur und Sitten ihrer neuen Heimat vertraut zu machen, erläutert Dominik Hübner. Ziel ist es, die Jugendlichen fit zu machen, damit sie später alleine in ihrem Leben klar kommen. Die Betreuer organisieren zwar immer wieder Veranstaltungen – aber den größten Teil ihrer Freizeit verbringen die Bewohner allein.

Die Teilnahme an einem Gruppenabend in der Woche ist für alle verpflichtend. Dann wird gemeinsam mit den Betreuern gekocht und gegessen. Dabei kommen auch die problematischen Aspekte des täglichen Zusammenlebens auf den Tisch – denn natürlich herrscht nicht immer nur eitel Sonnenschein unter den Wohngenossen, die aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen stammen.

Leiter Dominik Hübner, der

Erfahrungen aus 20 Jahren Jugendhilfe mitbringt, wünscht sich noch mehr ehrenamtliches Engagement. Am liebsten hätte er ehrenamtliche Mitarbeiter, die einmal in der Woche vorbeikommen und dann einen seiner Schützlinge bei den Hausaufgaben und beim Deutschlernen unterstützen.

Dringend gesucht werden zudem weitere Fahrräder, damit auch die Neuankömmlinge unabhängig vom Öffentlichen Nahverkehr mit dem Radl zur Schule fahren können. »Es müssen nicht immer die neuesten Modelle sein. Ganz toll wäre es, wenn es auch einen ehrenamtlichen Helfer gäbe, der mit den Jungs zusammen Fahrräder repariert«, sagt Hübner. Er ist erreichbar unter dominik.huebner@awo-kvmucl.de oder unter Telefon 01 76/16 72 09 12.

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