Das Großprojekt „Kirchheim 2030” mit neuer Ortsmitte und neuem Rathaus, die Bayerische Landesgartenschau im Jahr 2024, dazu das neue Haus für Kinder in Heimstetten, das im September 2019 bezugsfertig sein soll: In der Gemeinde Kirchheim entsteht in den kommenden Jahren so einiges.
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Städtebaulicher Vertrag für Kirchheim 2030 ist geschlossen Artikel vom 09.12.2019: Alles unter Dach und Fach
Das kostet naturgemäß viel Geld. Schulden machen will die Kommune im neuen Kalenderjahr aber nicht. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung zum Vermögenshaushalt 2019 hervor.
„Keine zusätzlichen Kredite trotz hoher Investitionen” lautet die Devise: Im Jahr 2019 kommt Kirchheim ohne neue Schulden aus. Zugleich will die „Familiengemeinde” die Schwerpunkte Bildung und Betreuung weiter kräftig finanziell fördern. Fast jeder zweite Euro soll nach Angaben der Kommune in diesen Bereich fließen.
Kirchheim steht finanziell solide da, stellt Erster Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) fest. Im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftsförderung und Beteiligungen ist kürzlich der erste Entwurf des Vermögenshaushalts für das Jahr 2019 vorgestellt worden. Dieser sieht Investitionen in Höhe von circa 15,8 Millionen Euro vor. Allein in Hoch- und Tiefbaumaßnahmen in den Orten Kirchheim, Heimstetten und Hausen unter anderem in das Haus für Kinder an der Ludwigstraße fließen demnach rund 13 Millionen. Der Neubau schafft dringend benötigte Betreuungsplätze für Kinder und bezahlbaren Wohnraum für Ortsansässige. Mit den Mietwohnungen möchte die Gemeinde auch für das Erzieherpersonal attraktive Bedingungen bieten.
Fast jeden zweiten Euro des Vermögenshaushalts will die selbst ernannte „Familiengemeinde” Kirchheim für den Bereich Bildung und Betreuung ausgegeben. Für diese und weitere Zukunftsaufgaben wurden 2018 Kredite aufgenommen, die noch nicht aufgebraucht seien.
Der aktuelle Schuldenstand beläuft sich auf 24,5 Millionen Euro, zum 31. Dezember 2018 wird er gemäß der Kreditermächtigung aus dem diesjährigen Haushaltsplan 28.795.866 Euro betragen. Im Haushalt für das kommende Jahr werden keine neuen Schulden ausgewiesen, heißt es in der Pressemitteilung. Eine zusätzliche Kreditaufnahme sieht der Entwurf für 2019 also nicht vor.
Dem Schuldenstand von rund 24,5 Millionen Euro stehe auf der Habenseite ein Betrag in ähnlicher Höhe gegenüber, informiert die Kommune. Kirchheim verfügt über Rücklagen von 8,8 Millionen und besitzt eigene Grundstücke als kurzfristig aktivierbares Immobilienvermögen im Wert von 15,4 Millionen Euro.
„Weiterhin sehr sparsam haushalten”
Auch auf stabile Einnahmen kann die Gemeinde nicht zuletzt dank zweier großer Gewerbegebiete vertrauen: Von Januar bis November 2018 nahm Kirchheim mit Gewerbesteuer und dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer etwa 22 Millionen Euro ein. Wir brauchen 2019 zwar keine neuen Kredite. Trotzdem bleiben wir dabei, weiterhin sehr sparsam zu haushalten”, erklärt Bürgermeister Böltl. Die Gemeinde sei startklar für die kommenden Investitionsjahre: „Wir sind bereit für die Landesgartenschau 2024 und Kirchheim 2030.” Das Großprojekt „Kirchheim 2030” haben die Bürger an der Wahlurne im September 2017 mehrheitlich abgesegnet.
Die Kosten der Gemeinde liegen hier bei 27,7 Millionen Euro. Einen weitaus größeren Anteil der Kosten (fast 86 Millionen Euro) tragen die Grundstückseigentümer, vor allem die Bauträger, denen die benötigten Flächen seit den 70er Jahren gehören.