Am Sonntag, 4. März, lädt das Orgelmuseum zu einer Weltpremiere ein: Im ausgebauten Untergeschoss der Zollingerhalle sind fünf historische Orgeln zu sehen, in denen bisher (fast) alle technischen Spielanlagen von der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert gezeigt und im Spiel vorgeführt werden können.
Eine Nachfrage bei der führenden Walcker-Orgelbauschule im württembergischen Ludwigsburg ergab, dass nicht einmal dort alle diese Systeme an Orgeln eingesehen werden können. Seit einer Vorab-Vorstellung im Herbst 2017 kam noch zu den Systemen Schleiflade, Kegellade, Abstrom- und Zustrompneumatik eine elektromagnetisch gesteuerte Schleiflade hinzu und was bisher bei keiner Orgel zu sehen ist es wurden hinter winddichter Verglasung des Innenlebens mit zusätzlich eingebauter Beleuchtung die Bewegungen im Orgelinneren sichtbar gemacht.
Dr. Sixtus Lampl hatte die Idee dafür und Gregor Dworzak, der zweite Vorsitzende des Fördervereins Orgelmuseum e.V., setzte sie zusammen mit den Orgelbauern in die Tat im. Beide werden bei der kostenfreien Matinee um 11 Uhr die Systemeerklären und vorspielen. Dass solches bisher noch nirgends erfolgt ist, hängt mit dem Ausschließlichkeits-Denken von Orgelbau und Sachverstand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen, der nur die Schleiflade geltenlassen und die romantischen Systeme mit ihrer weicheren Klangbildung ausschalten wollte. Da niemand zu widerreden wagte, sind diese Systeme fast in Vergessenheit geraten.
Gerade deshalb ist die neue Lamplsche Zusammenstellung ein- und erstmalig.
Am selben Tag um 15 Uhr spielt Gregor Dworzak auf den Orgeln der Zollingerhalle ein Improvisationskonzert. Kartenvorbestellung (Matinee freier Eintritt, Konzert 10 Euro unter Info-Tel. 08024/4144 oder info@lampl-orgelzentrum.com )