Am Montag, 17. Februar, hat im kanadischen Prince George die Para Ski nordisch WM begonnen. Für die Münchner Para-Biathlin Clara Klug war es ein Traumstart. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. Erster Tag, erster Start – und dann gleich drei Strafrunden. So hatten sich Clara Klug und ihr Trainer und Guide Martin Härtl den Auftakt nicht gewünscht. „Ich weiß nicht, warum ich das so kompliziert machen musste. Ich war leider unfassbar aufgeregt und das hat sich am Schießstand gezeigt“, sagte die Biathletin vom PSV München.
Doch was dann folgte, war der reinste Krimi: Clara Klug behielt die Nerven, war extrem laufstark, zeigte in den folgenden Schießeinlagen ein gutes Gehör und holte sich ihren ersten WM-Titel vor der Ukrainerin Oksana Shyshkova. Beim Schießen zielt die fast vollständig erblindete Biathletin mithilfe eines Dauertons auf die Scheiben. Sie bekommt diesen Ton aufs Ohr geschickt. Je höher der Ton, desto näher zielt Clara Klug ins Schwarze.
"Mehr dieser Rennen brauche ich nicht, sonst kriege ich einen Herzinfarkt“, kommentierte Martin Härtl. Als Guide muss er mindestens die läuferische Leistung seiner Athletin erbringen. Beim Schießen gibt's auch wenig Erholung. Zwar hat der Guide dann kurz Pause, aber das Mitfiebern und Daumendrücken lässt den Puls auch kaum zurückgehen.
„Mit meiner Leistung bin ich nicht richtig zufrieden", meinte die 24-Jährige eher mit Blick aufs Schießen. "Aber umso mehr damit, dass ich es doch noch geschafft habe.“