Veröffentlicht am 06.11.2020 11:47

Schmuckstück im Stadtzentrum

Der 1. Mai ist nicht wie jeder andere der 364 bzw. 365 verbleibenden Tage im Jahr. (Foto: Daniel Mielcarek)
Der 1. Mai ist nicht wie jeder andere der 364 bzw. 365 verbleibenden Tage im Jahr. (Foto: Daniel Mielcarek)
Der 1. Mai ist nicht wie jeder andere der 364 bzw. 365 verbleibenden Tage im Jahr. (Foto: Daniel Mielcarek)
Der 1. Mai ist nicht wie jeder andere der 364 bzw. 365 verbleibenden Tage im Jahr. (Foto: Daniel Mielcarek)
Der 1. Mai ist nicht wie jeder andere der 364 bzw. 365 verbleibenden Tage im Jahr. (Foto: Daniel Mielcarek)

In Unterschleißheim wird ein neuer Maibaum aufgestellt. Am 1. Mai geht es ab 10 Uhr los. In diesem Jahr stellt ihn wieder die Freiwillige Feuerwehr Unterschleißheim zentral am Rathausplatz auf. Es wird ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm geben und für das leibliche Wohl wird natürlich auch gesorgt werden. Mit diesem Akt soll der Frühling begrüßt und die Fruchtbarkeit für Äcker und Vieh herbeigesehnt werden. Daher wird ein Maibaum sorgfältig ausgewählt, gehütet und bewacht. Wird dies aber nachlässig getan und jemand schafft es, den Baum zu entwenden, beginnt das Debakel. Die Gauner können sodann das Auslösen des Baumes fordern: Dieses ist dann üblicherweise in Speis und Trank zu entrichten. Auch verrückt: die bayrische »Freinacht«. Ungesicherte Gegenstände wie Mülltonnen, Blumenkübel und Grills zum Maibaum deponieren, Auto mit Klopapier umwickeln oder andere harmlose Streiche sind da gang und gäbe. Es gilt: ärgern ohne zu schaden. So wurden in der Vergangenheit schon Straßen umgetauft (etwa auf Fußballernamen), Dixi-Toiletten umgesiedelt oder Haustiere angemalt. Aber immer schön legal bleiben, mahnt Jahr für Jahr die Polizei.
Er gehört zu Bayern wie die "Faust aufs Auge": der Maibaum und sein Fest. Ein Maibaum stellt oft den Ortskern dar und wird festlich geschmückt, damit die Bewohner auf ihn stolz hochblicken können. Für einige ist der 1. Mai ein Synonym für Party pur, da vielerorts in den Mai »getanzt« wird.
Der 1. Mai ist mehr als nur der 121. Tag des gregorianischen Kalenders (ohne Schaltjahr). In Bayern wird an diesem Tag ordentlich gefeiert, zur Arbeit gehen nur die wenigsten. Schließlich ist hier wie in zahlreichen anderen Ländern praktischerweise der Tag der Arbeit. Vor 133 Jahren hat eine amerikanische Arbeiterbewegung gegen Missstände in Fabriken protestiert, weswegen dieser Tag fortan freiblieb. Also ein gut erwählter Tag für die Errichtung des Maibaums. Doch warum stellen wir an dem Tag einen Maibaum auf, anstatt zu protestieren? Das eine historische Geschehen hat mit der Tradition tatsächlich nichts gemeinsam, außer dem Datum.

Nicht nur in Unterschleißheim, auch in angrenzenden Gemeinden wird groß gefeiert, auch wenn ohne neuen Maibaum. Weitere Termine zu den Maibaumfesten in München-Stadt und Land gibt es auf www.wochenanzeiger.de auf der Themenseite "Maibaum". Die Münchner Wochenanzeiger wünschen all ihren Lesern einen schönen 1. Mai!

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