Anlässlich seines 150-jährigen Jubiläums veranstaltet der Deutsche Alpenverein gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine Vortragsreihe. An sechs Abenden setzen hochkarätige Referentinnen und Referenten in Vorträgen und Diskussionen die Alpen und die Bergleidenschaft in einen soziologischen, ökologischen und ökonomischen Kontext. Die Veranstaltungen finden von Mai bis Juli 2019 in München im Alpinen Museum auf der Praterinsel bzw. in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (in der Residenz) statt. Durch die Abende führen Journalistinnen und Journalisten u. a. des Bayerischen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung. Die Vorträge und Diskussionsrunden können via Livestream unter alpenverein.de/vortragsreihe2019 verfolgt und auch nach den Veranstaltungen online abgerufen werden.
Am 9. Mai 1869 wurde der Deutsche Alpenverein gegründet. Eines der damals festgehaltenen Ziele: „die Kenntnis der Alpen zu verbreitern“. Heute, fast auf den Tag genau 150 Jahre später, ist Bergsport so angesagt wie nie und reicht in alle Gesellschaftsschichten hinein. Dass eine breite Masse diese Bergleidenschaft teilt, zeigt sich an den stetig wachsenden Mitgliederzahlen der Alpenvereine. Grund genug also, sich auch aus wissenschaftlicher Perspektive den aktuellen soziologischen, ökonomischen und ökologischen Fragestellungen der Bergwelt und des Bergsports zu nähern.
Das starke Wachstum des DAV ist vor allem bedingt durch das Interesse an den Bergen und dem Verhältnis des Menschen zur Natur sowie zu sportlicher Betätigung. „Deutschlandweit begeistern sich die Menschen für den Bergsport, die Berge und einen nachhaltigen Umgang mit ihnen. Das Verhältnis zu Natur und Sport hat sich damit in den letzten 150 Jahren massiv gewandelt“, sagt Dr. Olaf Tabor, Geschäftsführer des DAV.
Natur und Sport – das sind die Themen des Deutschen Alpenvereins, die auch in den Vorträgen und Gesprächen aufgegriffen werden. Neben den beiden Paradedisziplinen werden in der Veranstaltungsreihe aber auch ökonomische und soziologische Fragestellungen des Verbandes beleuchtet. „Mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als Partner für die Veranstaltungsreihe hatten wir die Möglichkeit, ein breites Themenspektrum abzudecken und wirklich hochkarätige Redner und Rednerinnen dafür zu gewinnen“, freut sich Andreas Kaiser, Organisator der Reihe beim Deutschen Alpenverein. So widmet sich Prof. Dr. Hartmut Rosa (16. Mai, 19 Uhr) in seinem Vortrag der Anziehungskraft der Berge und erklärt sie vor dem Hintergrund seiner Resonanztheorie. Aus einer wirtschaftlichen Perspektive nähert sich zum Beispiel Prof. Dr. Monika Schnitzer (27. Juni, 19 Uhr) dem Alpenverein – sie geht der Solidargemeinschaft Alpenverein nach und diskutiert verschiedene Wirtschaftsmodelle. Über die „Herausforderung Klimawandel“, im Besonderen die Auswirkungen auf den Alpenraum und das politische Engagement für den Klimaschutz, diskutiert Dr. Christoph Mayer (BAdW) unter anderem mit dem bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber (15. Juli, 19 Uhr).
Der Eintritt zu allen Vorträgen dieser Reihe ist frei. Für die Veranstaltungen in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist keine Anmeldung erforderlich, für die im Alpinen Museum kann man Freikarten vorab an der Museumskasse erwerben, Restkarten bekommt man an der Abendkasse.