Wer nach denkmalgeschützten Bauten im nordöstlichen Münchner Umland gefragt wird, dürfte als erstes die alten Kirchen, das Schloss Ismaning oder die Kapelle St. Emmeram in Feldkirchen im Kopf haben. Dabei gibt es in den diversen Gemeinden noch viele andere Bauwerke, die in der Denkmalliste eingetragen sind. Vielleicht findet sich ja im Sommer die Zeit für einen Spaziergang, um das eine oder andere Denkmal (neu) zu entdecken.
Ismaning ist mit dem Schlosspark und den verschiedenen Gebäuden, der Seidl-Mühle (heute Kultur- und Bildungszentrum der Gemeinde) oder der katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist im Ortszentrum mit Denkmälern reich bestückt. Ebenso auf der Denkmalliste findet sich der Wasserturm an der Münchner Straße. Er entstand zwar erst 1913 beim Bau der gemeindlichen Wasserversorgung, ist aber in Form eines mittelalterlichen Burgturms gestaltet worden. Ebenfalls ein Denkmal ist der Kilometerstein an der Kreuzung Freisinger Straße/Am Griesacker, der die Entfernungen nach München und Freising angibt.
Noch keine 200 Jahre alt und damit ein sehr junger Ort ist Hallbergmoos. Wesentlich älter jedoch ist das kleine Erching, das zu den am frühesten urkundlich erwähnten Ortschaften im Landkreis Freising zählt. Hier findet sich als Baudenkmal das ehemalige Jagd- und Lustschloss der Freisinger Fürstbischöfe mit Schlosskapelle.
In Feldkirchen ist die evangelisch-lutherische Kirche in der Bahnhofstraße 2 bekannt, ihre Bedeutung vermutlich weniger: Die Pfarrei wurde 1833 als die erste evangelische Gemeinde im Münchner Umland gegründet. Ein paar Schritte weiter, in der Bahnhofstraße 13, liegt die ebenfalls denkmalgeschützte Villa Lehrer, ein zweigeschossiger Putzbau in historisierenden Bauformen.
Nur wenig Denkmäler gibt es in der Gemeinde Kirchheim. Neben der Pfarrkirche St. Andreas und der Kapelle St. Ulrich gehören dazu zwei gusseiserne Wegkreuze, die aus dem frühen 20. Jahrhundert stammen. Wer sich dafür interessiert, findet diese in Kirchheim an der Ecke Heimstettner Straße/Kreuzstraße und in Heimstetten an der Einmündung der Bahnhofstraße in die Poinger Straße. Sehenswert ist auch das "Meilerhaus" (Hauptstraße 7), das heute als Veranstaltungsort der vhs olm dient. In der Nachbargemeinde Aschheim genießt neben den beiden katholischen Kirchen in Aschheim und Dornach noch das Kriegerdenkmal am Kirchenweg besonderen Schutz.
Poing, eine wachsende Gemeinde mit vielen Neubaugebieten, zählt ebenfalls nur zwei Denkmäler: die Pfarrkirche St. Michael im alten Ort und die Hofkapelle in Grub, im Norden der Landesanstalt für Landwirtschaft. Sie feiert heuer 200. Geburtstag.
In Gelting (Gemeinde Pliening) stoßen Denkmalfreunde schnell auf das ehemalige Kleinbauernhaus (Am Urtel 2), einem erdgeschossigen Putzbau mit steilem Satteldach und sogenannten Limonenfenstern aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts. Kuriose Baudenkmäler finden sich in zwei anderen Plieninger Ortsteilen: Da ist zum einen das gusseiserne Ortsschild des Gutshofs Gerharding, zu finden zwischen Kirchheim und Landsham an der Abzweigung zum Kieswerk Ebenhöh. Und auch das Taubenhaus des Stockerwirts in Landsham ist auf der Denkmalliste eingetragen. Die fantasievolle Holzkonstruktion stammt aus dem Jahr 1906.