Raus aus der Komfortzone

Regelmäßig ruft die Stiftung AKB zu Typisierungsaktionen auf. Als nächstes in einer Moosacher Berufsschule. (Foto: Stiftung AKB)
Regelmäßig ruft die Stiftung AKB zu Typisierungsaktionen auf. Als nächstes in einer Moosacher Berufsschule. (Foto: Stiftung AKB)
Regelmäßig ruft die Stiftung AKB zu Typisierungsaktionen auf. Als nächstes in einer Moosacher Berufsschule. (Foto: Stiftung AKB)
Regelmäßig ruft die Stiftung AKB zu Typisierungsaktionen auf. Als nächstes in einer Moosacher Berufsschule. (Foto: Stiftung AKB)
Regelmäßig ruft die Stiftung AKB zu Typisierungsaktionen auf. Als nächstes in einer Moosacher Berufsschule. (Foto: Stiftung AKB)

"Leute, kommt raus aus eurer Komfortzone!“ Klare Worte von Christian Baumann, dem Schulleiter der städtischen Berufsschule für Medienberufe in München: "Kommt zu uns! Kommt zur Typisierung der Stiftung AKB am beruflichen Schulzentrum in der Riesstraße.“
Warum? Weil die heimtückische Krankheit Leukämie einen Menschen komplett aus dem Leben wirft, weil die Schock-Diagnose jedem Patienten von einer Sekunde auf die andere den Boden unter den Füßen wegreißt und an einen normalen Alltag nicht mehr zu denken ist. Weil Leukämie tödlich sein kann. Aber nicht sein muss! Denn transplantierte Stammzellen können Blutkrebspatienten das Leben retten. Und daher rufen die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern, die Bayerische Staatsministerin Kerstin Schreyer und Münchner Berufsschulen dazu auf, Lebensretter zu werden und sich für Leukämiepatienten weltweit als Stammzellspender registrieren zu lassen. Das ist in einer überaus wichtigen und daher groß angelegten Typisierungsaktion der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern bis 11. Oktober möglich.

Jeder Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Berufsschulen, der gesund und zwischen 17 und 45 Jahre alt ist, sollte sich trauen, sich an den Typisierungsaktionen zu beteiligen: Denn Leukämie kann jeden treffen. „Ich finde es unglaublich wichtig, dass sich Leute auch im jungen Alter schon damit befassen“, sagt Vincent Kammerloher auf der Pressekonferenz, die die Stiftung AKB am 20. September eigens für die Typisierungswochen einberufen hatte. Kammerloher, der mit 22 Jahren selbst an Leukämie erkrankte, verdankt sein Leben den Stammzellen seines freiwilligen Spenders. Eine Registrierung zur Stammzellspende bei einer der rund dreißig deutschen Stammzellspenderdateien bewege laut Kammerloher "unglaublich viel – auch wenn man erstmal wenig davon sieht.“ Die Stiftung AKB ist dabei Teil eines weltweiten Netzwerks, über das Transplantationszentren passende Stammzell- oder Knochenmarkspender für Patienten finden können. Die Vielfalt der für eine Stammzelltransplantation wichtigen Gewebemerkmale ist so groß, dass auch in diesem umfangreichen Netzwerk noch immer für jeden fünften Patienten kein passender Spender gefunden werden kann. Deshalb und auch weil jedes Jahr Registrierte aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen aus den Datenbanken ausscheiden, haben es sich die Stiftung AKB und die Münchner Berufsschulen zur Aufgabe gemacht, neue potenzielle Stammzellspender zu gewinnen. Je mehr mitmachen, desto besser.

Eine Herzensangelegenheit ist die Aktion für alle Beteiligten und in diesem Ausmaß noch nie dagewesen. Für die engagierte Lehrerin Carolin Grunwald ist "es immer wichtig, zumindest den Ansporn zu haben, dass Krebs nicht das letzte Wort hat, dass man aktiv noch was dagegen machen kann.“ Die Initiatorin der Typisierungsaktion an der Berufsschule für Medienberufe hofft, „dass sich so viele Schüler wie möglich beteiligen. In dem Sinne sich jetzt typisieren zu lassen und im besten Fall Stammzellen spenden zu können, damit jemand wirklich weiterleben darf.“ Dass so etwas möglich ist und eine Typisierung als Stammzellspender in einem Glücksgefühl enden kann, beweist Kevin Lenz. Der ehemalige Berufsschüler der BS für Medienberufe ließ sich 2017 bei einer kleinen Berufsschulaktion der Stiftung AKB registrieren und wurde kurze Zeit später schon als Lebensretter angefragt, er spendete ohne zu zögern seine Stammzellen an seinen genetischen Zwilling. Noch weiß Lenz nicht, wie es seinem Patienten geht, das verbietet die zweijährige Kontaktsperre zwischen Spender und Empfänger. Doch Lenz hofft fest auf dessen Heilung und glaubt „das Gefühl, so richtig was Gutes getan zu haben, kommt dann, wenn man die Botschaft bekommt: Es hat in irgendeiner Form geholfen. Ich glaube, dann werde ich Luftsprünge machen. Im ersten Moment ist es ein super befreiendes Gefühl, wenn man weiß, man hat jemandem die Hand gereicht und man kann jemanden länger neben sich halten.“

Den Schülern dieses Gefühl zu vermitteln, das ist das Anliegen der Stiftung AKB, deshalb sind alle Freiwilligen mehr als herzlich eingeladen, sich an folgenden Terminen per Wangenabstrich in die Kartei der Stiftung AKB aufnehmen zu lassen:
Mittwoch, 09.10.: BS für Steuern und Einzelhandel, Riesstraße 40,
Donnerstag, 10.10.: BS für Büromanagement und Industriekaufleute, Riesstraße 40 (jeweils von 9 bis 15 Uhr).

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