Für viele Pendler ist es ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Vielfach einfacher, gerechter und günstiger sind die Tarife für Fahrten mit Bussen und Bahnen im Landkreis Ebersberg, seit zum Fahrplanwechsel am vergangenem Sonntag (15. Dezember) die Tarifreform in Kraft getreten ist. Die MVV-Landkreise, die Landeshauptstadt München und der Freistaat Bayern haben sie in vielen Jahren und Verhandlungsrunden erfolgreich gemeinsam auf den Weg gebracht. Informationen dazu und zu allen wichtigen Fahrplanänderungen stehen im Regionalfahrplan für den Landkreis. Wie gewohnt erhalten die Landkreisbürger ihn auch in diesem Jahr kostenlos unter anderem im Landratsamt, in den Rathäusern, den MVV-Verkaufsstellen oder in den Regionalbussen.
Seit dem Fahrplanwechsel sind die Fahrpreise für Bus und Bahn im Schnitt um gut sieben Prozent gesunken. Auch große Tarifsprünge wurden abgebaut. Und die Kreisstadt ist jetzt von allen Bürgern des Landkreises zum Preis von maximal 2,80 Euro erreichbar. Auch Senioren haben morgens keine 9 Uhr-Sperrfrist mehr. Allerdings wurde die Altersgrenze für das Seniorenticket von 60 auf 65 Jahre angehoben. Die Abonnenten mit dem bisherigen IsarCard60 können das Angebot in den neuen Geltungsbereichen und mit den neuen Preisen als "IsarCard65-Übergang", jedoch mit einer Sperrzeitregelung weiterhin nutzen. Auch werden die meisten Ebersberger Zeitkartenkunden belohnt und zahlen nun weniger. „Was mir persönlich sehr am Herzen lag, war die Einführung eines Sozialtickets im gesamten MVV-Bereich. Anspruchsberechtigte Bürger haben jetzt leichter Zugang zum ÖPNV. Bezahlbare Mobilität sollte ein Grundrecht für alle sein“, so Landrat Robert Niedergesäß. Ab August 2020 wird es zudem für Kinder und Jugendliche das sogenannte 365-Euro-Ticket geben. Das heißt zum Beginn des neuen Ausbildungs- und Schuljahres am 1. August 2020 zahlen 360.000 Jugendliche nur noch 365 Euro für alle Busse und Bahnen im gesamten MVV-Verbundbereich - das entspricht 1 Euro pro Tag. Es gilt unabhängig vom Schulort - auch für private Fahrten.
Mit dem Fahrplanwechsel besteht bei den Regionalbussen ein Angebotsplus von über acht Prozent. 185 000 Kilometer fahren sie dann mehr pro Jahr als bisher. Seit 2013 hat sich das Angebot um gut 33 Prozent verbessert. Aktuell erhält zum Beispiel Pliening mit der Linie 262 erstmals einen direkten Anschluss zur Messestadt Ost und zur U-Bahn in Richtung Innenstadt. Deutlich mehr Fahrten als bisher werden auf der Linie 446 zwischen Markt Schwaben und Ebersberg angeboten. Zwischen 16.00 Uhr und 19.00 Uhr gibt es dort an Werktagen einen 40-Minuten-Takt. Den gibt es auch auf der Linie 469 Hohenlinden – Markt Schwaben von Montag bis Freitag zwischen 15.30 Uhr und 19.00 Uhr, teilweise dauert es dort sogar nur zwanzig Minuten, bis der nächste Bus kommt. Auch auf der Linie 442 zwischen Grafing Bahnhof und Eglharting wird das Angebot von Montag bis Freitag jeweils um vier Fahrten erweitert. Spätabends noch nach Schalldorf kommt man jetzt mit der Linie 444 von Grafing nach Rott am Inn. Sie startet in Aßling um 22.15 Uhr. Alle weiteren Neuerungen finden sich im Regionalfahrplan für den Landkreis Ebersberg. In den allermeisten Bussen wird nun WLAN zur Verfügung stehen. Auch auf die Echtzeitdaten können die Fahrgäste jetzt zugreifen und sich via Internet oder Mobiltelefon über aktuelle Abfahrtzeiten informieren.
„Wir entwickeln die Buslinien in der Region für die Zukunft und bauen sie massiv aus (Stichwort: 24 Stunden/7 Tage Anbindung). Was wir aber zudem sehr dringend brauchen, ist eine verbesserte Infrastruktur beim Schienenverkehr. Die S-Bahn muss zuverlässiger werden, das Angebot besser und wir brauchen mehr Gleise!“, so der Landrat.