Vom 1. bis 29. März werden zum Thema „Empathie für Gottes Schöpfung“ unter anderem drei Skulpturen des Unterwössener Bildhauers Andreas Kuhnlein im Kirchenraum von Maria Königin in Grünwald installiert. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen beschäftigt sich außerdem im Monat März mit dem Thema "Empathie für Gottes Schöpfung". Der Startschuss fällt am Sonntag, 1. März, mit einem Gottesdienst in Maria Königin und einem anschließenden Kirchencafé mit dem Künstler Andreas Kuhnlein. Nicht nur seine Werke, die er mit der Motorsäge gestaltet, sind spannend und vielschichtig, sondern auch sein Werdegang. Bevor er vor 26 Jahren den künstlerischen Weg für sich gewählt hat, war Kuhnlein zunächst beim Grenzschutz tätig, musste dann aber den Dienst quittieren, um den väterlichen Hof zu übernehmen. Weil dieser allein nicht für das Auskommen der Familie sorgen konnte, arbeitet er zudem in einer Schreinerei. "Damals war der so genannte Bayerische Jodelstil sehr gefragt. Alles wurde mit alpenländischen Schnitzereien verziert. Ich habe damals mit der Ornamentik begonnen", erklärt der sympathische Künstler. Schnell stellte sich heraus, dass Andreas Kuhnlein ein Händchen für diese Arbeit hatte. Genauso wurde ihm aber auch klar, dass er sich nicht alleine mit dekorativen Elementen beschäftigen, sondern echte Kunstwerke schaffen wollte. Auf die Treffen mit den Besuchern der Veranstaltungen, bei denen seine Werke ausgestellt werden, freut sich Kuhnlein besonders: "Es ist immer wieder spannend für mich zu sehen, was andere in meinen Werken sehen. Oft entdecken sie Facetten an meinen Werken, die ich selber zuvor noch gar nicht bemerkt habe."
Andreas Kuhnlein betrachtet den Baum als wesenhafte Erscheinung und Synonym für den Menschen. Hölzern von toten und entwurzelten Bäumen entlockt er ein Menschenbild, das geprägt ist von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit. Ein Baum mit seinen Jahresringen, weiß Kuhnlein, trägt die verflossene Zeit ebenso in sich, wie ein menschliches Antlitz.
In zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland waren seine Werke bisher zu sehen. Künstlerische Begleitungen von Europarat- und Landesausstellungen wurden ihm ebenfalls zuteil. Zahlreiche seiner Skulpturen befinden sich im öffentlichen Raum. Es sind Menschenbilder, die uns fragen lassen: Wer sind wir, wo kommen wir her und wo gehen wir hin? (siehe auch www.kuhnlein-bildhauer.de)
Pfarrer Eugen Strasser Langenfeld konnte in seiner seelsorgerischen Vergangenheit bereits mehrere Projekte mit ihm gestalten und in seinen jeweiligen Pfarreien durchführen. Der Kirchenraum von Maria Königin mit seiner klaren und weiten Struktur im Altarbereich bietet sich für die Einbindung der prägnanten Figuren in den Gottesdiensten aber auch für Betrachtungen in Workshops und ökumenischen Themenabenden an. Auch musikalisch werden diese besonderen Leihgaben gefeiert und bieten so den verschiedenen Gruppierungen in der Gemeinde schöne Gelegenheiten mit dem Thema Empathie für Gottes Schöpfung auf Tuchfühlung zu gehen.
Zum Gottesdienst am Sonntag, 1. März, um 10.00 Uhr, kommt Andreas Kuhnlein selbst nach Grünwald. Im Anschluss wird der Künstler beim Kirchencafé im Pfarrsaal in seine Werke einführen und es besteht die Möglichkeit zum Gespräch. Pfarrer Stalter und Vikar Stahl der evangelischen Thomasgemeinde Grünwald werden im Rahmen dieser Aktion drei ökumenische Themenabende am 4./11. und 18. März jeweils mittwochs um 19.30 Uhr anbieten. In den Gottesdiensten in dieser Zeit nehmen die Organisatoren in der Predigt sowie der Gestaltung der Gottesdienste Bezug auf das Thema des Projekts. Empathie für Gottes Schöpfung ist ein Weckruf an unser Gewissen. Den Abschluss bietet am Sonntag, 29. März, um 14.00 Uhr, der Workshop für Jugendliche: "Sundays for Future", der bis 19.00 Uhr dauert. Um 18.00 Uhr wird eine Vesper mit Andreas Kuhnlein stattfinden, anschließend wird zu einer Brotzeit in den Pfarrsaal eingeladen. ed/hw