Veröffentlicht am 20.05.2021 12:18

Ein Fest für den Heiligen Geist


Von Benjamin Schuldt (b.schuldt@wochenanzeiger.de, bas)
Der Heilige Geist, der über die Jünger Jesu Christi kommt, wird in der Kunst meist als Taube dargestellt (oben) - so auch im Rabbula-Evangeliar, einer Pergament-Handschrift der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert. (Foto: gem)
Der Heilige Geist, der über die Jünger Jesu Christi kommt, wird in der Kunst meist als Taube dargestellt (oben) - so auch im Rabbula-Evangeliar, einer Pergament-Handschrift der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert. (Foto: gem)
Der Heilige Geist, der über die Jünger Jesu Christi kommt, wird in der Kunst meist als Taube dargestellt (oben) - so auch im Rabbula-Evangeliar, einer Pergament-Handschrift der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert. (Foto: gem)
Der Heilige Geist, der über die Jünger Jesu Christi kommt, wird in der Kunst meist als Taube dargestellt (oben) - so auch im Rabbula-Evangeliar, einer Pergament-Handschrift der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert. (Foto: gem)
Der Heilige Geist, der über die Jünger Jesu Christi kommt, wird in der Kunst meist als Taube dargestellt (oben) - so auch im Rabbula-Evangeliar, einer Pergament-Handschrift der vier Evangelien aus dem 6. Jahrhundert. (Foto: gem)

Den Feiertag Pfingstmontag nehmen wohl die meisten deutschen Arbeitnehmer gerne an – was genau an Pfingsten gefeiert wird, dürften jedoch nur wenigen geläufig sein. Tatsächlich gedenken Christen an dem zweitägigen Hochfest der Herabkunft des Heiligen Geistes.
Die Apostelgeschichte im Neuen Testament der Bibel schildert, wie es der Heilige Geist den in Jerusalem versammelten Jüngern Jesu Christi ermöglichte, ihren Glauben in fremden Sprachen zu verkünden – und damit den Grundstein für die Verbreitung des Christentums in der ganzen Welt zu legen. Aus diesem Grund nennen Christen das Fest Pfingsten heute auch „Geburtstag der Kirche“
Das Pfingstfest wird am 50. Tag des Osterfestkreises gefeiert und schließt diesen ab. Pfingstsonntag ist also immer genau 49 Tage nach Ostersonntag, frühestens am 10. Mai (zuletzt im Jahr 1818, erst wieder 2285!) und spätestens am 13. Juni (zuletzt 1943, wieder 2038). Am 60. Tag nach dem Ostersonntag – dies ist immer ein Donnerstag – feiern Katholiken beim Hochfest Fronleichnam die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie.
Der Name „Pfingsten“ geht auf das griechische Wort „pentecoste“ für die Zahl 50 zurück. Ursprünglich war damit das jüdische „Wochenfest“ gemeint – ein großes Wallfahrtsfest, das sieben Wochen, also 49 Tage, nach dem Pessachfest als Dankfest für die Ernte des Wintergetreides wie auch für die Übergabe der zehn Gebote an Moses auf dem Berg Sinai gefeiert wurde.

Brauchtum verbunden mit Weideauftrieb

Während Pfingsten im Gegensatz zu Ostern und Weihnachten im Alltag von nicht oder wenig religiösen Menschen kaum eine Rolle spielt, hat sich in vielen Regionen Deutschlands Pfingstbrauchtum erhalten, dass – saisonal bedingt – Elemente eines Hirtenfests zum Weideauftrieb des Viehs umfasst, zum Beispiel das Pfingstbaumpflanzen in der Lüneburger Heide oder das Schmücken des Pfingstochsen, das auch in Süddeutschland, Östereich und der Schweiz bekannt ist. Scherzhaft ist der Pfingstochse vor allem in Altbayern auch derjenige, der am Pfingstsonntag am längsten schläft. In manchen Orten wird dieser „Pfingstochse“ tatsächlich auch auf einer Schubkarre durch den Ort gefahren, um ihn zur Schau zu stellen.

north