Landrat Robert Niedergesäß reagiert in einer Pressemitteilung auf die Kritik der Opferorganisation Weißer Ring in Bezug auf das geplante Frauenhaus im Landkreis Ebersberg. Der Leiter der Ebersberger Außenstelle desWeißen Rings, Martin Ache, hatte sich zuvor in einem Schreiben an die Kreisräte gewandt und sich öffentlich darüber beschwert, dass entsprechende Beschlüsse für ein neues Frauenhaus aus dem Jahr 2019 immer noch nicht umgesetzt worden sein.
Dem Landratsamt selbst liegt das Schreiben von Herrn Ache an die Kreisräte im Übrigen bis zum heutigen Tag leider nicht vor: „Ich verstehe die Sorge von Herrn Ache, was die dringende Notwendigkeit des geplanten Frauenhausesbetrifft, allerdings hätten wir das auch direkt beantworten können, hätte sich Herr Ache direkt an das Landratsamt oder mich gewandt. Er darf aber versichert sein, dieses Thema hat für uns Priorität 1! Die Planungen laufen bereits seit längerer Zeit auf Hochtouren,am Anfang stand eine landkreisweite Suche nach einer geeigneten Immobilie bzw. einem Grundstück, was sich als leider sehr schwierig gestaltete, obwohl zum Beispiel auch alle Gemeinden miteinbezogen wurden. Der Kreistag hat jüngst in seiner Julisitzung dieentsprechenden Beschlüsse einstimmig gefasst und auch die Finanzierung gesichert. Aktuell gehen wir sehr zuversichtlich davon aus, dass wir das Frauenhaus im Landkreis Ebersberg im kommenden Jahr eröffnen können. Mit Blick auf die Betroffenen, deren Schutzselbstverständlich im Vordergrund steht, müssen die Vorgänge rund um Planung, Standortfindung etc. in nichtöffentlichen Sitzungen behandelt werden. Ich bitte daher alle Beteiligten und auch die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis, wenn wir uns bei diesemsensiblen Thema öffentlich bedeckt halten müssen. Jedes Opfer von häuslicher Gewalt ist eines zu viel und wir werden alles dafür tun, dass die Betroffenen bei uns den Schutz und die Unterstützung finden, die sie brauchen. Wir sind sehr daran interessiert,das neue Frauenhaus so schnell wie möglich zu eröffnen und wenn es soweit ist, werden wir die Öffentlichkeit natürlich zeitnah darüber informieren. Alle im Kreistag vertretenen Parteien haben den Beschluss mitgetragen und freuen sich, dass das soziale Netzim Landkreis Ebersberg nun zeitnah um einen dringend benötigten Baustein verdichtet werden kann,” so Landrat Robert Niedergesäß.
Im nächsten Schritt steht nun die Suche nach einem geeigneten Träger an, sie soll im Herbst starten.