Ran an die Kunst | Wochenanzeiger

Übungsräume für Bands kennt jeder. Doch ab jetzt gibt es auch den Kunst-Übungsraum! KÜR ist sein Name und dass dabei K für Kunst und ÜR für Übungsraum steht, braucht eigentlich nicht mehr extra betont werden. KÜR befindet sich in dem schön mit Wildem Wein bewachsenen Haus am Alten-St.-Georgs-Platz 4, zwischen Moosacher und Motorstraße, das dort schon seit 200 Jahren steht und vorher als Stadtteilzentrum bekannt war. Als Experimentierraum für junge Kunst und Kultur bietet die Adresse nun kreativen Freiraum für junge Künstler zwischen 18 und 27 Jahren, will aber gleichzeitig auch ein offener Kulturort für alle sein. Zur Verfügung stehen acht Übungs- und Arbeitsräume für junge Künstler und Initiativen, in denen sie an ihren Projekten arbeiten und sich vernetzen, aber auch ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren können. Viel Platz steht dabei zur Verfügung in den geräumigen Ateliers. Ein Einzelatelier und sieben Räume für jeweils bis zu sechs Personen können Interessierte aus ganz München mit Kunst und mit Leben füllen. Auch Workshops kann man dort anbieten. Und das Beste: alles ist kostenlos! Wer einen Raum zur Realisierung seiner Ideen und Projekte braucht, schreibt einfach eine E-Mail an die Adresse info@kuer-milbertshofen.de Als zusätzliches, besonderes Angebot gibt es die Möglichkeit der Arbeitsbesprechung und künstlerischen Beratung. Anmelden hierzu kann man sich ebenfalls unter der genannten E-Mail-Adresse. Zu erreichen ist KÜR mit der U-Bahn, Haltestelle Frankfurter Ring. Im Internet findet man es unter der Adresse kuer-milbertshofen.de auf Instagram unter @kunstuebungsraum Das Projekt steht unter der Trägerschaft von „Stadtteilarbeit e.V.” in Kooperation mit der „Kontrapunkt gGmbH/IMAL” und wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Bezirksausschuss 11 – Milbertshofen.

Genutzt werden die Räume beispielsweise von jungen Künstlern, die sich an einer Akademie bewerben wollen und dazu Probewerke und Mappen erstellen. Doch nicht nur fürs Auge, sondern auch für die Ohren wird im KÜR etwas geboten: es steht nämlich auch ein Tonstudio bereit. Daneben gibt es ein Fotolabor und für den Hunger zwischendurch wartet eine Gemeinschaftsküche auf kochfreudige Künstler. Die Mitarbeiter des KÜR, Sozialpädagogin Marguerite Schieke und die Künstlerin Katharina Zink bieten in den Räumen auch ein Programm mit Workshops für alle Altersgruppen an – insbesondere für Menschen aus der näheren Umgebung. Denn KÜR will auch ein lebendiger und offener Kulturort für alle Generationen sein und den Dialog der Kulturen fördern. So bleibt dem Stadtteil ein wichtiger Ort der Begegnung und Kreativität erhalten, der sich als niederschwelliges Angebot für Offenheit und Vielfalt einsetzt.

Schon am Sonntag, 3. Dezember, stehen die Ateliers im KÜR wieder für alle Besucher offen. Denn dann ist „Tag der offenen KÜR” am Alten-St.-Georgs-Platz, bei dem man von 15 bis 18 Uhr die Ateliers ansehen und mit den Künstlern ins Gespräch kommen kann. Jung und Alt, Nachbarn, Künstler und Familien können vorbeikommen und sich – nicht nur über Kunst oder geplante Projekte – austauschen und in kreativer Atmosphäre näher kennenlernen.

Außerdem werden das ganze Jahr über für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene Kurse, beispielsweise Keramik-Abende, angeboten; der nächste am Donnerstag, 7. Dezember, von 18 bis 20 Uhr. Wer sich lieber mit Basteln und Schönschrift beschäftigt, hat Gelegenheit seinem Hang beim Workshop „Kreative Weihnachtskarten” nachzugehen. Er findet statt am Mittwoch, 13. Dezember, von 18 bis 20.30 Uhr. Allen, die sich für Fotografie – außerhalb von schnellen Handyaufnahmen oder Selfies – interessieren, wird in einem weiteren Kurs Altes ganz neu nahegebracht: Am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Dezember, geht man beim Workshop „Analoge Fotografie” von 13 bis 19 Uhr zunächst zusammen in Milbertshofen auf analoge Fotosafari; am Folgetag, zur selben Zeit, werden dann die Filme im Labor entwickelt und belichtet. Näheres erfährt man auf der Homepage unter kuer-milbertshofen.de/#programm

Selbstverständlich ist auch für Kinder etwas geboten, sogar für die Allerjüngsten. So bietet sich am Samstag, 2. Dezember, zwischen 10 und 12.30 Uhr, für alle ab 6 Jahren wieder Gelegenheit, einem künstlerischen Vormittag in der KÜR-Werkstatt zu verbringen und mit Ton kreativ zu werden, zu experimentieren und verschiedene Techniken zu entdecken. Die dabei entstandenen kleinen Kunstwerke kann man sich dann für einen geringen Kostenbeitrag brennen und glasieren lassen. So hat man ein nettes Andenken, das einem schon wieder Vorfreude auf den nächtsten Besuch im KÜR macht.