Veröffentlicht am 29.01.2024 14:22

Gaststätte oder Kiosk?

Wenn die Bezirkssportanlage Westpreußenstraße umgebaut wird, soll die Sportgaststätte wegfallen. (Foto: LHM)
Wenn die Bezirkssportanlage Westpreußenstraße umgebaut wird, soll die Sportgaststätte wegfallen. (Foto: LHM)
Wenn die Bezirkssportanlage Westpreußenstraße umgebaut wird, soll die Sportgaststätte wegfallen. (Foto: LHM)
Wenn die Bezirkssportanlage Westpreußenstraße umgebaut wird, soll die Sportgaststätte wegfallen. (Foto: LHM)
Wenn die Bezirkssportanlage Westpreußenstraße umgebaut wird, soll die Sportgaststätte wegfallen. (Foto: LHM)

SV Helios-Daglfing, FC Wacker München und FC Stern München sind drei Traditionsvereine, doch sie haben noch etwas gemeinsam: Die Bezirkssportanlagen, die sie sich jeweils mit anderen Vereinen teilen, werden demnächst modernisiert. Weil hierbei die Sportgaststätten wegfallen sollen, sind die Pläne jedoch umstritten.
Grundsätzlich wird die Sanierung der in die Jahre gekommenen Anlagen von den Vereinen seit langem ersehnt. Der Stadtrat hat hierfür im November 2023 ohne Gegenstimme das aktuelle Sportbauprogramm beschlossen. Durch die wachsende Anzahl von Kindern und Jugendlichen, aber auch Senioren, die Vereinssport betreiben möchten, bestehe ein Flächenmehrbedarf für zusätzliche Umkleiden, Duschen sowie Abstell- und Lagerräume, heißt es darin. Jedoch sehen die Pläne auch vor, an den Bezirkssportanlagen Westpreußenstraße (Englschalking), Feldbergstraße (Trudering) und Demleitnerstraße (Sendling) die seit langem etablierten Sportgaststätten durch Kioske zu ersetzen, die Pachverträge sollen entsprechend vor dem Umbau gekündigt werden. Weil Sportgaststätten nun nicht nur der bloßen Nahrungsaufnahme dienen, sondern auch Treffpunkte und Veranstaltungsorte des Vereinslebens (und darüber hinaus) sind, stehen so manche Mitglieder, Bürger und Lokalpolitiker den Plänen kritisch gegenüber. So hat eine aktuell laufende Online-Petition gegen den Wegfall der Gaststätte an der Westpreußenstraße bereits über 700 Unterzeichner gefunden.

Vereinsvertreter unterstützen Pläne

Die Vertretung der Sportvereine, der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV), unterstützt jedoch die Pläne der Stadt. „Die Anlagen sind in die Jahre gekommen, oft fehlt es an ausreichend Duschen oder kleineren Übungsräumen für zusätzliche Sportangebote”, meint Katharina Seßler, Kreisvorsitzende des Münchner BLSV: „Wir Vereinsvertreter haben den Ersatz der großen Sportgaststätte durch Kioske einstimmig mitgetragen. In vielen Fällen tragen sich die Vereinsgaststätten wirtschaftlich nicht. Im Zweifel war uns in den Sportvereinen, die die Bezirkssportanlagen nutzen, wichtiger, dass es zusätzliche Räume gibt, die wir direkt für unsere Sportangebote nutzen können.

Bürgermeisterin will Lösungen finden

Um zu vermitteln, hat sich Münchens Dritte Bürgermeisterin und Sportbürgermeisterin Verena Dietl vor kurzem an der Bezirkssportanlage Westpreußenstraße mit einem Vertreter des SV Helios-Daglfing sowie dem Pächter der Gaststätte zum Gespräch getroffen. „Sportgaststätten sind soziale Treffpunkte für die Menschen im Viertel”, meinte Dietl. Es sei wichtig, für die betroffenen Standorte gute Lösungen zu finden: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass es ein gut abgestimmtes Vorgehen auf den einzelnen Anlagen geben wird. Alle Potenziale für ein Mehr an Sportflächen für die Vereine sollen bei den Sanierungen ausgeschöpft werden. Immer dort, wo es sinnvoll und wünschenswert ist, soll auch der Erhalt der Sportgaststätten angestrebt werden.”

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