Noch bis zum Palmsonntag, 24. März, dauern die Internationalen Wochen gegen Rassismus. An den bundesweiten Aktionstagen beteiligt sich auch das Museum Fünf Kontinente in der Maximilianstraße 42 mit einem Workshop für Erwachsene am Sonntag, 17. März, und einem Abendvortrag am Dienstag, 19. März.
Am Sonntag, 17. März, kann man sich von 13 bis 17 Uhr als Kurator oder Kuratorin versuchen und „Mit kritischem Blick durch die Ausstellung” Myanmar gehen – so der Titel des Workshops für Erwachsene, zu dem Ph.D./JNU Anne Hartig einlädt. Die Kosten dafür sind im Eintritt zu der Dauerausstellung enthalten. Am Sonntag beträgt er nur einen Euro. Anmelden kann man sich per E-Mail an die Adresse kunstvermittlung@mfk-weltoffen.de Dauerausstellungen sind auf längere Zeit angelegt, doch manchmal wird das ursprüngliche Konzept durch spätere Ereignisse in Frage gestellt. Aus zeitlicher Distanz betrachtet sind Inhalte und Präsentation stellenweise überholt und teilweise sogar problematisch. Anhand eines Bereiches der Dauerausstellung Myanmar, welcher historische Objekte der Naga präsentiert, setzen sich die Teilnehmer theoretisch und praktisch damit auseinander, wie man aktuelle Perspektiven in bestehende Ausstellungen einbaut und wie eine kritische Auseinandersetzung sichtbar gemacht werden kann.
Unter dem Titel „Zwischen Schaugeschäft und diplomatischem Besuch: Samoa-Völkerschauen im Deutschen Kaiserreich” kann man am Dienstag, 19. März, um 19 Uhr Interessantes bei einem Vortrag von Dr. Hilke Thode-Arora erfahren. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zwischen 1895 und 1911 reisten mehrere Gruppen meist ranghoher Samoanerinnen und Samoaner mit Völkerschauen nach Deutschland, stets begleitet von zwei deutschen Impresarios. Für das Publikum waren die Völkerschauen Amüsement, für die Kolonialverwaltung Teil einer Strategie zur Aufrechterhaltung der kolonialen Ordnung in Samoa. Die samoanischen Reisenden verfolgten hingegen eigene Ziele mit ihrem Deutschlandbesuch. Wie kam es dazu? Was wissen wir über die Motive und Lebenswege der samoanischen Reisenden und der deutschen Organisatoren? Welches Echo fanden die Samoa-Schauen in der deutschen Öffentlichkeit? Und was für eine Rolle spielten dabei Objekte, die teilweise ihren Weg in ethnologische Museen – so auch in das Museum Fünf Kontinente – gefunden haben? Antworten gibt eine in enger Zusammenarbeit mit samoanischen Nachfahren erfolgte Spurensuche in Deutschland, Neuseeland und Samoa, in Archiven, Privatsammlungen und Familien. Sie erfolgte im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts und resultierte in der vielbeachteten Ausstellung „From Samoa with Love?” im Museum Fünf Kontinente.