Im Jahr 2023 sind vom Baureferat in München rund 4.400 neue Bäume auf öffentlichen Flächen etabliert worden. Etwa 2.900 davon wurden neu gepflanzt und 1.500 Bäume haben sich in geschlossenen Gehölzbeständen durch Sämlingsaufwuchs zu Jungbäumen entwickelt. Fällen musste das Baureferat insgesamt rund 2.350 Bäume. Das Ziel der Baumpflegemaßnahmen ist es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und den wertvollen Baumbestand in Parks und Grünanlagen, auf Friedhöfen sowie auf Plätzen und entlang von Straßen zu pflegen und für die Zukunft dauerhaft gesund und artenreich zu erhalten. Dabei prüfen die Fachleute des Baureferats regelmäßig, ob die Bäume durch Krankheiten oder andere Einflüsse geschwächt oder beschädigt sind. Wo notwendig, müssen nicht mehr standsichere, kranke Bäume entfernt oder abgestorbene Äste eingekürzt werden.
Besonders auf Grünflächen mit Spiel- und Freizeiteinrichtungen und an öffentlichen Straßen, Plätzen und Wegen gilt es, einer möglichen Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste vorzubeugen. Dabei zieht das Baureferat in vielen Fällen externe Gutachter hinzu, um überprüfen zu lassen, ob die betroffenen Bäume nicht doch erhalten bleiben können.
In regelmäßigen Abständen ist es außerdem erforderlich, außerhalb der Vegetationsperiode Baumgruppen zu lichten, die zu dicht stehen. Das schafft Entwicklungsraum für junge Bäume. Aus den genannten Gründen mussten bis Ende Februar beispielsweise in der Maximilianstraße zwei und in den Maximiliansanlagen fünf Bäume gefällt werden. Im Luitpoldpark waren es sieben, am Valleyplatz, am Aufseßer Platz und im Durchblickpark je sechs, im Bavariapark neun und im Pasinger Stadtpark 24 Bäume, die in Abstimmung mit den zuständigen Bezirksausschüssen und der Unteren Naturschutzbehörde gefällt wurden. Nach Möglichkeit werden im Einzelfall betroffene Bäume aus ökologischen Gründen als Torsi erhalten oder Totholzhaufen aufgeschichtet, unter anderem, um Tieren Nistplätze anzubieten.
Alle Bäume, die im Rahmen des laufenden Unterhalts gefällt werden müssen, werden ersetzt – Bäume an Straßen und Plätzen sowie freistehende Bäume in Grünanlagen und Friedhöfen in der Regel an gleicher Stelle. Viele Bäume stehen aber in dichten, oft waldartigen Gehölzbeständen. Dort hilft sich die Natur selbst, indem sich der Baumbestand auf natürliche Weise vermehrt. Man spricht hier von Naturverjüngung. Jährlich entwickeln sich auf diese natürliche Weise rund 1.500 neue Bäume. Der vorhandene Jungwuchs wird durch Pflegemaßnahmen gefördert, damit sich ein standortgerechter und genetisch vielfältiger Baumbestand entwickelt. Dieser ist besser gegen Krankheiten, Schädlinge, Hitze, Trockenheit und Stürme geschützt.
Neue Baumstandorte werden mit einem großen Wurzelraum hergestellt. Die Baumgruben befüllt das Baureferat mit speziellem, nach wissenschaftlichen Kriterien entwickelten Substrat. In den großzügig dimensionierten Gruben können große Mengen an Niederschlagswasser gespeichert werden, bis zu 12.000 Liter. So steht den Bäumen auch in längeren Trockenperioden Feuchtigkeit zur Verfügung. Dadurch werden bestmögliche Voraussetzungen geschaffen, damit sich die jungen Stadtbäume auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen gut entwickeln können.
Das Eschentriebsterben – eine Pilzkrankheit, die diese im Stadtgebiet weit verbreiteten Bäume befällt – ist eine besondere Herausforderung. Durch die in ganz Mitteleuropa verbreitete Krankheit bildet sich zunächst Totholz in der Baumkrone; im weiteren Verlauf schädigt sie das Wurzelwerk. Die betroffenen Bäume sind dann nicht mehr standsicher. Deshalb mussten heuer zum Beispiel in den Isarauen 274 und auf der Flaucherinsel 145 Eschen gefällt werden.
In waldartigen Bereichen der Grünanlagen und in den städtischen Friedhöfen gibt es viele Fichten. Sie sind besonders anfällig für den Borkenkäfer. Deshalb müssen stadtweit 91 Fichten, davon 67 im Waldfriedhof, gefällt werden. Das Baureferat pflanzt weniger empfindliche, klimaresiliente Arten wie Weiß-Tannen, Douglasien oder geeignete Laubbäume nach.