Sagenumwoben und weit über Bayern hinaus ist König Ludwig II. auch noch knapp 140 Jahre nach seinem Tod bekannt und geliebt. Allein sein Schloss Neuschwanstein zieht jährlich rund 1,4 Millionen Besucher weltweit an. Walt Disney nahm Neuschwanstein gar zum Vorbild für Cinderellas Schloss. Nicht nur seine Bauwerke haben ihn weltberühmt gemacht, sondern auch sein Hang zur Romantik und natürlich auch sein bis heute mysteriöser Tod.
Auf seine Spuren haben sich die Autoren Rüdiger Liedtke und Jochen Reiss gemacht und 111 Orte gesammelt, an denen man auf den Spuren des „Kini” reisen und vielleicht auch einiges Neues entdecken kann (111 Orte Ludwigs II. die man gesehen haben muss - emons-Verlag).
„Wir wollten ein paar eher unbekannte Seiten von König Ludwig II. aufzeigen und Plätze vorstellen, die man in Zusammenhang mit ihm vielleicht noch nicht so kennt”; erklärt Jochen Reiss die Motivation hinter dem Buch. Was viele nicht wissen, König Ludwig II. war zwar menschenscheu, dennoch hat er sich, auf seine Weise, auch sozial engagiert. Beispielsweise ließ er Textilien, unter anderem die Bettvorhänge des „Chambre de parade” von Herrenchiemsee, von der Schneiderei der Schwestern Dora und Mathilde Jörres herstellen. Die Schwestern engagierten sich ihrerseits für die Bildung armer Mädchen und steckten viel Geld in dieses soziale Engagement. Geld, dass sie vor allem mit den Aufträgen von König Ludwig II. verdienten. Eine Stele in der Klugstraße in Neuhausen erinnert bis heute an das soziale Wirken von Mathilde Jörres.
Zu den Geheimtipps von Jochen Reiss gehört die „Nixe im Badersee”, die König Ludwig II. dort hatte versenken lassen. Der Badersee liegt in Grainau, nicht weit entfernt vom Eibsee. König Ludwig II. war fasziniert von dem Naturidyll und ließ dort eine menschengroße Skulptur einer Nixe, die er extra zu diesem Zweck anfertigen ließ, in fünf Meter Tiefe versenken. Er selbst ließ sich bei seinen Besuchen immer mit einem Boot an die Stelle rudern, um seine „Nixe” zu besuchen. Wer es dem König gleichtun will, kann sich ein Ruderboot im Hotel am Ufer ausleihen und die Stelle aufsuchen. Ein Bad im Baderesee ist allerdings nur etwas für Hartgesottene, denn das Wasser wird selten wärmer als elf Grad.
Ein kleines Bauwerk, aber eines, das dem König sehr am Herzen lag, ist das Millau-Grabmal, das sich in in der Hermanstr. 10 (Gräberfeld 13) in Augsburg befindet. Hier liegt die Kinderfrau Sybilla Meilhaus begraben, die König Ludwig II. durch seine Kindheit begleitete und mit der er zeitlebens engen Kontakt hielt. Als „Millau”; wie der König sie nannten, 1881 starb, stiftete er ein neugotisches Grabmal für sie, das bis heute von Königstreuen gepflegt wird.
Immer noch aktiv ist auch der sogenannte Guglmänner-Treff, ein Geheimbund, der sich als König Ludwigs II. Leibgarde versteht. Anzutreffen sind sie beispielsweise häufig am Todestag des Monarchen (13. Juni) an dessen Gedenkstätte am Starnberger See (Seeufer der Gemeinde Berg). Bis heute glauben die Guglmänner nicht an einen Selbstmord sondern vielmehr, dass Ludwig II. von preußischen Geheimdienstlern erschossen wurde.
Wie zu Zeiten König Ludwigs II. üblich, wurde nach seinem Tod sein Herz an anderer Stelle begraben als sein Leichnam. Sein Herz befindet sich in einer Urne aus vergoldetem Silber in der Gnadenkapelle in Altötting. Seine Urne steht in einer Nische gegenüber der Schwarzen Madonna, die bis heute zahlreiche Menschen anzieht, die bei ihr um Gnade und Beistand bitten.
Diese und viele weitere spannende Geschichten, zum Nachlesen und nachentdecken findet man in dem Buch: „111 Orte Ludwigs II”, erschienen im emons-Verlag. Die Lektüre macht Lust sich selber auf die Spuren des Märchenkönigs zu begeben und sich vom dem Mythos neu verzaubern zu lassen.
Gewinnspiel
Wir verlosen drei Exemplare von „111 Orte Ludwigs II., die man gesehen haben muss”. Teilnehmen kann man bis Freitag, 2. August, Datum auf www.wochenanzeiger. de/ gewinnspiele oder per Postkarte mit Stichwort »König Ludwig II. «, Absender und Telefonnummer senden an: Münchner Wochenanzeiger, Moosacher Straße 56 – 58, 80809 München. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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