Veröffentlicht am 08.07.2008 00:00

Unterföhring · Unterföhrings »sportliches Ziel« – Geothermie


Von red
Bürgermeister Franz Schwarz (4.v.l.) und Beteiligte des gemeindlichen Geothermie-Projekts beim Spatenstich an der späteren  (Bohrstelle.Foto: ko)
Bürgermeister Franz Schwarz (4.v.l.) und Beteiligte des gemeindlichen Geothermie-Projekts beim Spatenstich an der späteren (Bohrstelle.Foto: ko)
Bürgermeister Franz Schwarz (4.v.l.) und Beteiligte des gemeindlichen Geothermie-Projekts beim Spatenstich an der späteren (Bohrstelle.Foto: ko)
Bürgermeister Franz Schwarz (4.v.l.) und Beteiligte des gemeindlichen Geothermie-Projekts beim Spatenstich an der späteren (Bohrstelle.Foto: ko)
Bürgermeister Franz Schwarz (4.v.l.) und Beteiligte des gemeindlichen Geothermie-Projekts beim Spatenstich an der späteren (Bohrstelle.Foto: ko)

Das »sportliche Ziel«, das sich Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz (SPD) in Sachen Geothermie gesteckt hat, heißt »bis Ende des Jahres fündig werden«, also auf nutzbare Warmwasserquellen stoßen. Mit dem Spatenstich an der Geothermie-Bohrstelle am Unterföhringer Etzweg ist der Startschuss für das Vordringen in die Tiefe gefallen.

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Rund 2,5 Kilometer tief wird der Bohrer ab September ins Erdinnere eingeführt, auf der Suche nach über 80 Grad heißem Thermalwasser. Ab Frühjahr 2009 bis Ende des kommenden Jahres werden dann Fördertests und Pumpversuche vorgenommen, parallel dazu werden bereits ab jetzt Hauptleitungen und Hausanschlüsse gebaut.

Mit der Versorgung Unterföhrings durch Geothermie soll voraussichtlich im Herbst 2009 begonnen werden. In einem ersten Abschnitt Unterföhrings gibt es laut Rathauschef Schwarz bereits viele Interessenten, die einen Vertrag zur Versorgung durch Geothermie abschließen möchten. Würden alle Anträge diesbezüglich hieb- und stichfest umgewandelt, dann seien »70 Prozent der Haushalte in diesem Gebiet versorgt«, sagte Schwarz.

Es lohne sich außerdem, sich an der Nutzung des alternativen Energielieferanten zu beteiligen: »Schnellentschlossene« bekämen einen gemeindlichen Zuschuss von 50 Prozent für ihren hauseigenen Geothermie-Anschluss. Wer nicht sofort zuschlagen will, kann auch einen Optionsvertrag vereinbaren, um schon einmal die Leitung zum eigenen Domizil legen zu lassen. Auch hier würde mit 50 Prozent gefördert. Wie hoch die bezuschusste Summe genau sein wird, ist abhängig von der Größe des Hauses. »Die Hälfte von zum Beispiel 6000 Euro für Leitung plus Therme ist doch schönes Geld«, sagt Franz Schwarz.

Für den Bürgermeister ist die Geothermie »die Investition in die Zukunft schlechthin«. Und laut Schwarz auch für den gesamten Gemeinderat, der ja auch auf die hohe Summe, die das Projekt koste, eingestiegen sei. Insgesamt rechnet man mit zirka 35 Millionen Euro, für die Bohrstelle und den Betriebsplatz allein mit ungefähr 15 Millionen. Allerdings seien diese Zahlen schlecht vorher zu bestimmen, sagt Schwarz. Denn es könne sich während der Arbeiten noch viel ergeben. »Konservativ gerechnet« sei man mit dieser Summe »auf der sicheren Seite«.

Im Jahr 2005 kam das Thema Geothermie zum ersten Mal auf den Tisch der Unterföhringer Gemeinderäte. Das Gremium beschloss damals, sich die Bergbaurechte zu sichern. Denn es fällt in die Zuständigkeit des Bergamtes Südbayern, die Nutzung eines »Claims«, also ein Gebiet, auf dem nach Thermalwasser gesucht werden darf, zuzuteilen. Im November 2006 wurde mit den sogenannten Seismik-Messungen begonnen, bei denen Vibrationen in den Erdboden geschickt werden, um Warmwasserquellen ausfindig zu machen.

Im September 2007 wurde die »Geovol Unterföhring GmbH, Erschließungs- und Betreibergesellschaft« gegründet, eine Tochtergesellschaft der Gemeinde. GEOVOL-Geschäftsführer Peter Lohr bedankte sich beim Spatenstich am Donnerstag für die kräftige Unterstützung aus der Gemeinde. Denn für ihn ist ein solch »ehrgeiziges Projekt« nur dann zu stemmen, wenn alle Verantwortlichen hinter dem Plan stehen würden, Unterföhring ihre eigene, heimische Energiequelle zu schaffen.

K. Ossoinig

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