Am Montag, 11. November, gegen 17 Uhr, wurde eine 77-Jährige auf ihrer Festnetznummer von einem unbekannten Anrufer kontaktiert, welcher sich als Polizeibeamter ausgab. Er gab an, dass eine Familienangehörige der 77-Jährigen einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, durch den eine Frau schwer verletzt worden sei.
Die 77-Jährige erkannte die Betrugsmasche, indem sie während des Telefonats mit ihrem Mobiltelefon die tatsächliche Familienangehörige anrief. Diese verständigte wiederum den Notruf der Polizei. Über die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München wurden unverzüglich zivile Polizeibeamte zur Wohnung der 77-Jährigen geschickt.
Im weiteren Verlauf des Telefonats forderte der Anrufer die Bezahlung einer Kaution in Höhe von mehreren zehntausend Euro, um eine Haftstrafe der Familienangehörigen abwenden zu können. Nachdem ein Übergabeort vereinbart wurde, begab sich die Seniorin dorthin. Die eingesetzten Polizeibeamten stellten an der Örtlichkeit zunächst einen 26-Jährigen mit tschechischer Staatsangehörigkeit und ohne festen Wohnsitz in Deutschland fest. Sie vernahmen, wie er als Abholer fungierend Ausschau nach der 77-Jährigen hielt und diese im weiteren Verlauf auch ansprach.
Der 26-Jährige konnte schließlich durch die Polizeibeamten vor Ort festgenommen und der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt werden. Er wurde am Dienstag, 12. November, dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ.