Der Schock sitzt bei vielen Fans noch tief. Als der Abteilungsleiter der Erding Gladiators, Michael Westphal, letzte Woche Dienstag, die sofortige Trennung von Trainer Felix Schütz bekannt gab. „Letztendlich führten unterschiedliche Auffassungen in der sportlichen Ausrichtung zwischen der Abteilungsleitung und Felix Schütz zur Trennung. Wir bedanken uns bei Felix für seine Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Wir sind uns absolut sicher, dass wir mit Thomas unsere Ziele in der Bayernliga erreichen werden. Er hat unser volles Vertrauen.“, so sein kurzes Statement zu diesem Paukenschlag.
Die Nachricht verbreitete sich unter den Fans wie ein Lauffeuer, kam sie doch mehr als überraschend, in einer Zeit, wo sich die Gladiators auf einem Höhepunkt des sportlichen Erfolgs befinden. Fast nur Siege über die gesamte Saison, dazu viele haushoch! Ein ungefährdeter Tabellenplatz eins in der Bayernliga und damit eine perfekte Ausgangslage für den Start in die Play-Offs. Ein grandioser Erfolg, an dem, unbestritten, Felix Schütz als Trainer großen Anteil trägt. Mehrere Top-Spieler kamen in seiner Amtszeit dazu und ergänzten die Mannschaft perfekt. Sofort starteten die wildesten Spekulationen in den sozialen Medien über mögliche Gründe zur Trennung.
Am Freitag in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Landsberg äußerte sich Westphal dann endlich zu den Gründen. Es habe, schlicht gesagt, Kommunikationsprobleme gegeben, man sei einfach nicht mehr zusammengekommen. Mehr wollte er, auch auf Nachfragen, nicht dazu sagen. Man wolle keine schmutzige Wäsche waschen.
Was einen möglichen Aufstieg in die Oberliga angeht, so sagt Westphal, dass die Bestätigung des Eingangs der Bewerbung beim DEB da sei. Nun würde den Gladiators bei einem Gewinn der bayrischen Meisterschaft ein Lizenzierungsprozess bevorstehen. Davon ist auch die Überprüfung der Liquidität des Vereins ein Bestandteil. Stand jetzt, so Westphal, könnte der Verein diesen Teil nicht erfüllen. Man hätte momentan also nicht genug Geld in die Oberliga zu starten. Im Falle eines möglichen Aufstiegs müsste man sich also mit den Sponsoren zusammensetzen. Außerdem sei es wichtig nicht nur die erste Mannschaft nach vorne zu führen, sondern vor allem die Jugend zu stärken.
Würde Erding Meister werden, hätte man etwa zwei Monate Zeit die finanziellen Fragen zu klären. Michael Westphal schließt also einen Aufstieg nicht aus, möchte ihn aber nicht um jeden Preis. Für ihn geht der Verein und die Entwicklung des Standorts Erding insgesamt vor. Schütz wollte den Aufstieg auch, so Westphal, nur anders.
Der Einstand des neuen Gladiators Trainer Thomas Daffner am Freitag endete mit einem 6:2 Erfolg gegen den HC Landsberg. Über 900 Zuschauer sahen ein schnelles und hochklassiges Bayernliga-Spiel. Am Ende konnte Erding gegen einen gerade im ersten Drittel ebenbürtigen Gegner verdient die drei Punkte eintüten.
Auch im Auswärtsspiel am Sonntag ließ man nichts anbrennen. Erding ließ den Mammuts in Schongau keine Chance und siegte souverän mit 6:1 und das, obwohl auf die verletzten bzw. erkrankten Spieler Bastian Cramer, Florian Zimmermann, Simon Franz, Cheyne Matheson und Tomas Plihal verzichtet werden musste.