Veröffentlicht am 21.10.2024 12:42

„Solides Ergebnis”

Im Herbst 2026 soll das neue Hallenbad in Dachau eröffnet werden können. (Foto: job)
Im Herbst 2026 soll das neue Hallenbad in Dachau eröffnet werden können. (Foto: job)
Im Herbst 2026 soll das neue Hallenbad in Dachau eröffnet werden können. (Foto: job)
Im Herbst 2026 soll das neue Hallenbad in Dachau eröffnet werden können. (Foto: job)
Im Herbst 2026 soll das neue Hallenbad in Dachau eröffnet werden können. (Foto: job)

Weiterhin hohe Energiekosten und umfangreiche Investitionen u.a. in den Weiterbau des Hallenbades prägen den Wirtschaftsplan 2025, mit dem die Stadtwerke planen. Sie bauen aber auf ein insgesamt solides Ergebnis.

Robert Haimerl, kaufmännischer Werkleiter der Stadtwerke, erläuterte den Plan im Stadtrat (Werkausschuss). Weiterhin rückläufige Energiekosten geben den Rahmen vor: Diese seien zwar nicht auf dem Niveau vor der Energiekrise, aber deutlich günstiger als 2023. Dieser Entwicklung stehe ein deutlicher Anstieg der Netzkosten für die vorgelagerten Netze entgegen. Dieser komme vor allem durch den Ausbau der Übertragungsnetze und durch den Wegfall des staatlichen Zuschusses zustande.

Insgesamt rechnet Haimerl für 2025 mit einem Ergebnis von 806.000 Euro. Das ist eine Verbesserung um 1,1 Millionen Euro gegenüber dem Planjahr 2024, für das ein Minus von 320.000 Euro erwartet werde.

Normalisierung des
Energiegeschäftes

Grundlage für das für 2025 erhoffte solide Jahresergebnis seien insbesondere die Bereiche Strom und Gas: Haimerl konstatiert eine Normalisierung des Energiegeschäftes nach dem Ende der Energiekrise. Die Strom- und Gasversorgung liefern weiterhin einen sehr stabilen Ergebnisbeitrag. Dieser beläuft sich beim Strom auf 4,3 Millionen und beim Gas auf 1,7 Millionen Euro (jeweils vor der internen Steuerumlage). Das Ergebnis des Gasvertriebs pendle sich also wieder auf das Vor-Krisen-Niveau ein.

Die Wasserversorgung schließe mit einem Planergebnis von 162.000 Euro ab. Bei der Abwasserentsorgung gebe es ein negativen Ergebnis (minus 373.000 Euro): Es sind umfangreiche Kanalsanierungsarbeiten nötig, für die 1 Million Euro veranschlagt werden.

Wärmewende bringt
Unsicherheiten

Für Unsicherheiten sorgt die Transformation des Wärmemarktes. Durch den Umbau hin zu einer erneuerbaren Wärmeversorgung werde die Sparte vor dem Hintergrund aktueller Aufgaben (kommunale Wärmeplanung, Aufbau Fernwärmenetz, Aufbau Erzeugungskapazitäten) vor große, auch finanzielle Herausforderungen gestellt, erklärte Haimerl. Die Wärmeversorgung schließt daher mit einem Planergebnis von minus 158.000 Euro ab.
Von hohen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist auch der ÖPNV betroffen: Neben der Frage der Finanzierung des Deutschlandtickets, der daraus resultierenden Einnahmenaufteilung und der Spardiskussion im Landkreis stehe eine neue Einnahmenaufteilung
seitens des MVV an. Vor diesem Hintergrund müsse man auch die Weiterentwicklung der Linien diskutieren. Steigende Personalkosten (der aktuelle Gehaltstarifvertrag läuft Ende 2024 aus) und die hohen Treibstoffkosten belasten den Verkehrsbetrieb. Das zeigt sich am Planergebnis von minus 1,6 Millionen Euro.

Sorge bereitet vor allem das seit 2017 tendenziell steigende Defizit beim Bäderbetrieb. Für 2025 rechnet Haimerl ähnlich wie für 2024 mit einem Jahresergebnis (vor Steuern) von nahezu minus 2,5 Millionen Euro.

Investitionen ins Hallenbad

Mehr als 36 Millionen Euro wollen die Stadtwerke im kommenden Jahren investieren. Allein fast 12 Millionen sind davon für den Neubau des Hallenbads vorgesehen.

Daneben stellen die Stadtwerke 1 Mio. Euro für die Erneuerung des Umspannwerkes KW1, 1,6 Mio. Euro für den Bau des Schalthauses Augustenfeld, 3,5 Mio. Euro für den Ausbau des Anlagenbetriebs in der Kläranlage sowie diverse Netzerweiterungen ein.
Große Posten sind für die Planungen im Bereich der Wärmeversorgung berücksichtigt: Aufsuchung Erdwärme (1,2 Mio. Euro), Bau der Heizzentrale in Dachau-Ost (1 Mio. Euro) sowie für das MD-Gelände (750.000 Euro).

Stadträte nehmen Planung an

Der Wirtschaftsplan 2025 wurde vom Werkausschuss des Stadtrates einstimmig angenommen
Als „solide und stetig” bewerteten Andreas Gahr (Wirtschaftsreferent, SPD) und Michael Eisenmann (Bündnis für Dachau) den Plan.

Norbert Winter (CSU) wies auf die erhebliche Differenz bei den Stromergebnissen hin (3 Mio. Euro Strom für 2025 erwartet, 2004 aber nur 538.000 Euro); Robert Haimerl erklärte dies mit dem negativen Ergebnis der Windparks im letzten Jahr und der einmaligen Abschreibung deswegen. „Die Absatzmengen sind stabil”, konnte er zum Strom versichern.

Zum Zwischenstand der Wärmeplanung gab OB Florian Hartmann auf Nachfrage von Peter Gampenrieder (Fraktionsvorsitzender ÜB/FDP) Auskunft; für die Fokusgebiete könne man Versorger finden, sagte er. Werkleiter Haimerl ergänzte, dass bei der Wärmeversorgung viele Faktoren mitspielen. Private Haushalte nutzten oft die Alternative Wärmepumpe oder Pellet.

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