War der Rock zu kurz, das Top zu weit ausgeschnitten?


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Die Ausstellung im KVR zeigt vom 18. bis 29. November Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. (Bild: KVR)
Die Ausstellung im KVR zeigt vom 18. bis 29. November Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. (Bild: KVR)
Die Ausstellung im KVR zeigt vom 18. bis 29. November Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. (Bild: KVR)
Die Ausstellung im KVR zeigt vom 18. bis 29. November Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. (Bild: KVR)
Die Ausstellung im KVR zeigt vom 18. bis 29. November Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. (Bild: KVR)

„Jede dritte Frau hat mindestens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren – das ist erschütternd und ein blinder Fleck in unserer Gesellschaft”, betont Bürgermeister Dominik Krause. „Leider wird Gewalt gegen Frauen immer wieder verharmlost, relativiert und die Verantwortung für die Taten auch den Opfern selbst zugeschrieben.”

Wie wenig Übergriffe auf Frauen mit deren Kleiderwahl zu tun haben, zeigt die Ausstellung „was ich anhatte…“ bis 29. November im Kreisverwaltungsreferat (KVR), Ruppertstraße 11, Erdgeschoss. Was hatte sie denn an? War der Rock zu kurz, das Top zu weit ausgeschnitten? Die Kuratorin Beatrix Wilmes präsentiert Kleidungsstücke, die Frauen trugen, als sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, zusammen mit den persönlichen Geschichten dieser Frauen. Die städtische Gleichstellungsstelle für Frauen und das KVR kooperieren dafür mit dem Verein KO – Kein Opfer.

„Es bedeutet mir viel”

„Diese Ausstellung bei uns zu haben, bedeutet mir viel”, sagt Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl. „Die Sicherheit von Frauen ist ein absolutes Herzensthema von mir. Um gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen, ist eine anschauliche Aufklärung darüber unerlässlich. Insbesondere über Themen, die nach wie vor tabuisiert sind. Darunter fällt auch sexualisierte Gewalt und die Auswirkungen auf Betroffene.“

Nicole Lassal, städtische Gleichstellungsbeauftragte dankte allen, die für diese Ausstellung ihre Erfahrung teilen: „Sie leisten für uns alle einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über die Schuldfrage zu sexuellen Übergriffen.“

Der Besuch der Ausstellung kann aufwühlen. Es kann hilfreich sein, diese in Begleitung von Freunden oder Familienmitgliedern zu besuchen, die unterstützen können.

Wer ist ansprechbar?

Hilfe und Unterstützung bei sexualisierter Gewalt gibt es hier:

  • Gleichstellungsstelle für Frauen der Stadt München, Infos online unter gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de.
  • Der Verein „KO – Kein Opfer” gibt Opfern von sexualisierter Gewalt eine Stimme und setzt sich dafür ein, dass auf gesellschaftlicher und politischer Ebene nachhaltige Veränderungen stattfinden und die Rechte von Opfern gestärkt werden. Der Verein schafft außerdem einen geschützten Raum und einen Ort der Begegnung und der Gemeinschaft für Betroffene von sexualisierter Gewalt.
    Infos unter www.ko-ev.de.

Eröffnung am Dienstag

Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vernissage am Dienstag, 19. November, um 18 Uhr. Nach den Grußworten von Bürgermeister Dominik Krause, Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl, der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Nicole Lassal und Kuratorin Beatrix Wilmes bietet Nina Fuchs von KO – Kein Opfer e.V. eine Führung an. Während der gesamten Ausstellungsdauer finden öffentliche Führungen, Vorträge und Diskussionen statt. Einen Überblick gibt die Website gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de/aktionswochen.

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