Feierlich begingen die Planegger und ihre Meylaner Gäste das 20jährige Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft. In der voll besetzten Turnhalle des TV Planegg-Krailling kamen am 3. Mai Bürgervertreter der beiden Gemeinden sowie aus dem englischen Ditcort zusammen. „Am 11. Juni 1988 wurde unsere Freundschaft besiegelt“, erinnerte Rudolph Baer, Vorsitzender des Planegger Partnerschaftsausschusses, in seiner Begrüßungsrede. Über 1000 gegenseitige Besucher, davon 400 Schüler im Austausch zwischen den Gymnasien zeugten von der lebendigen Partnerschaft in den vergangenen Jahrzehnten. „Städtepartnerschaften sind ein Stück Europa im Kleinen“, meinte Baer weiter. Deshalb sei es wichtig, sie in den gesellschaftlichen Mittelpunkt zu rücken.
Auch die Festreden von Bürgermeisterin Anne Detsch und Catherine Damiron aus Meylan, neu gewähltes Gemeinderatsmitglied und Verantwortliche für Internationale Beziehungen, hoben das Besondere der langjährigen und gewachsenen Partnerschaftsbeziehung hervor. Detsch dankte für das Engagement aller Bürger, die die Partnerschaft mit Leben füllten. „Ihrer Mühe ist es zu verdanken, dass sich die Städtepartnerschaft stets aufs Neue mit Leben füllt“, sagte sie.
Allen voran stehen die Partnerschaftsausschüsse beider Gemeinden als offizielle Träger der Städtebeziehung, aber auch als Ideengeber. Detsch betonte: „Die Gestaltung des Parc de Meylan in Planegg haben Sie initiiert. An den gemeinsam von deutschen und französischen Kindern gestalteten Kunstobjekten im Park sehen wir künftig eindrucksvoll, was Kinder beider Gemeinden unter dem Begriff Heimat verstehen.“ Doch neben den Lokalpolitikern gebühre großer Dank auch allen Gastfamilien, die Meylaner Bürger aufgenommen haben und somit die Freundschaft zwischen den Gemeinden auf familiärer Ebene bestärkten.
Den festlichen Rahmen der Veranstaltung nutzte Alt-Bürgermeister Dieter Friedmann, um die Planegger Bürgermedaille in Gold an Rudolph Baer zu verleihen. Seit Anbeginn, also seit 1987 leitet Baer den Partnerschaftsausschuss auf Planegger Seite. „Rudi, ohne Dich wäre die Städtepartnerschaft nicht aufrecht zu erhalten gewesen“, dankte ihm Friedmann. Städtepartnerschaften bräuchten ein aktives Organisationstalent, das die Dinge stets am Laufen hält, betonte er in seiner Laudatio.
Baer zeigte sich überwältigt von der Ehrung an einem so bedeutsamen Abend. „Ich bin sehr geehrt, doch meine Tätigkeit war mir stets eine Selbstverständlichkeit“, erwiderte er. Neugier und persönliche Interessen seien der Motor seiner Arbeit, vor allem in so einem interessanten Gebiet wie in den Beziehungen zur französischen Partnergemeinde. Viel Beifall kam auch aus französischen Reihen, die die Arbeit Baers in den Jahrzehnten schätzen gelernt hatten.
Doch nicht nur Politiker und Gastfamilien demonstrierten an diesem Festabend das Zusammengehörigkeitsgefühl. Auf der Bühne spielte das Blasorchester der Musikschule Planegg-Krailling unter Leitung von Wolfgang Höll mit fünf jungen Musikern aus Meylan. „Wir haben die Noten gemailt. Unsere französischen Freunde haben das Stück daraufhin extra für die Besetzung unseres Blasorchesters umgeschrieben. Am Schluss blieb uns nur eine einzige Anspielprobe“, berichtete Thomas Schaffert, Leiter der Musikschule Planegg-Krailling. Der Spaß der jungen Musiker am gemeinsamen Auftritt war offenbar und das Zusammenspiel klappte fast perfekt.