Genau ein Jahr nach dem Spatenstich an der Mega-Baustelle der U-Bahn in Martinsried konnten Bürgermeister Hermann Nafziger und Dimitri Steinke, Geschäftsführer der Projektgesellschaft PMG, verkünden: „Wir liegen im Termin-, Zeit- und Kostenplan!“ In den vergangenen Monaten sei unglaublich viel passiert, meinte Nafziger. „Mein Eindruck ist, dass die Baustelle hervorragend funktioniert“, sagte er und präsentierte den nächsten Comic zur Baustelle. „Wir haben viel Erde und viel Beton bewegt. Aber viel muss man nicht sagen, die Bilder sprechen für sich. Und wir sind zuversichtlich, dass die U-Bahn 2027 nach Martinsried fahren wird“, ergänzte Steinke.
Der genauen Baumaßnahmenplan sei jederzeit auf der Homepage der Gemeinde einsehbar. Auch den künftigen Verlauf des Tunnels sehe man bereits. Von den 800 nötigen Bohrpfählen für die Gesamtstrecke seien rund 30 Prozent bereits eingebracht. „Noch in diesem Jahr soll der Rohbau des U-Bahnhofs fertig sein“, erklärte Steinke weiter. „Da sind wir ganz zuversichtlich.“ Einige Herausforderungen brächte der „schwierige Boden“ mit sich. „Zum Glück können wir alle Fragen lösen. Das Zusammenspiel der Gutachter, Fachleute und Baufirmen ist wirklich sehr gut.“
Und Gemeinde-Geschäftsleiter Stefan Schaudig ergänzte die Zahlen: „Am Ende werden 100.000 Kubikmeter Beton und 11.000 Tonnen Stahl verarbeitet sein. Wir werden vier Kilometer Verpressanker setzen und insgesamt 340.000 Kubikmeter Erde bewegt haben.“ Als nächster Meilenstein wird die Straße Am Klopferspitz in der Nähe der Würmtalstraße verschwenkt werden und bis August verschwenkt bleiben. „Die Straße wird aber immer befahrbar bleiben und mit einer Ampel geregelt sein“, erklärte Schaudig.
Zur Info-Veranstaltung und Baustellenbesichtigung waren auch die Vertreter von LMU, IZB und dem Max-Planck-Institut geladen. Die „gedeihliche Zusammenarbeit“ solle auch weiterhin bestehen bleiben, wünschte sich Robert Bauer von der Baufirma Leonhard Weiß. „Ein-zweimal kamen Beschwerden, als wir unangekündigt Erde verdichtet haben. Wir haben mittlerweile eine sehr gute Kommunikation und kündigten derlei Arbeitsmaßnahmen vorher an.“
Bauer erklärte das große aufrecht stehende Rechteck am Baustellenende nahe der Lena-Christ-Straße. „Das ist unser Musterblock und markiert genau eine Spur des U-Bahntunnels.“ Für die Ausführung sei eine bestimmte Art und Weise von Sichtbeton vorgeschrieben. „Am Musterblock üben wir die Ausführung. Wenn die Technik sitzt und alle Fehler ausgemerzt sind, geht es an die eigentliche Fertigung.“
Generell sehe man an der U6-Verlängerung die seltene U-Bahnverlängerung in offener Bauweise. „In der Stadt ist meist kein Platz dafür, hier aber schon.“ Am Baustellenende nahe der Lena-Christ-Straße würden die Betriebsräume fertiggestellt. An der Oberfläche stehe später der Busbahnhof. „Der U-Bahnausgang ist in Richtung LMU“, so Schaudig. Übrigens werde keine Abstellgleisanlage eingeplant. „Die sparen wir uns hier, die gibt es schon in Großhadern. Die Züge werden im Tunnel halten und morgens dann gleich einsatzbereit sein.“