Rund 40 Einzelhändler fanden sich am Montag in der Pasinger Fabrik zusammen, um einen Verein zur Belebung und Stärkung des Viertels zu gründen. „Wir sind ein großer Stadtteil und wollen vielen Interessen gerecht werden“, drückte Christian Herkner, Geschäftsführer des Eschenhofs, das große Ziel aus. Wichtig sei es, zu Zeiten der gewaltigen Umgriffe in Pasing nicht allein dazustehen.
„Wir werden nur etwas in unserem Sinne bewegen, wenn wir gemeinsam handeln“, so auch Max Winter vom Confetti. Dazu gehöre, dass die Umbaumaßnahmen für alle erträglich sind. „Dieser Verein ist die beste Investition, die wir machen können“, motivierte Winter seine Kollegen, „je positiver wir herangehen, desto mehr Erfolg werden wir haben.“
Der Moderator des Abends, Joachim Vossen, Leiter des institut für stadt- und regionalmanagement (isr) betonte, wie wichtig ein Engagement aller Akteure für das mögliche Stadtprojekt „Aktive Stadt“ sei. „Ein starker Verein kommt dem gesamten Pasing zu Gute und setzt Zeichen“, so Vossen.
Letztendlich 16 der anwesenden Händler unterzeichneten als Gründungsmitglieder die Vereinssatzung. „Das sind überwältigend viele“, freute sich Andrea Giesemann von der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH, die dem neuen Verein bei Förderanträgen und Projekten beratend zur Seite stehen wird.
Einstimmig wählten die neuen Vereinsmitglieder ihren Vorstand: Jutta Nestler als Vorsitzende, Francesco Ansini und Martin Dürrfeld als gleichberechtigte Stellvertreter, Florian Boniberger als Kassierer und Dieter Jannsen als Schriftführer.
Einzig über den Namen diskutierte die Versammlung eine lange Zeit. „Mit dem Namen gehen wir in die Öffentlichkeit. Er sollte transportieren, was wir wollen“, mahnte Herkner. Neben „Gewerbeverband Pasing e.V.“ („Lässt Ärzte und Apotheker außen vor“) und „Einkaufen und Leben in Pasing e.V.“ („Orientiert sich zu sehr am Konsum“) fand auch „Interessengemeinschaft Pasing e.V.“ wenig Zustimmung. Am Ende entschieden sich die Anwesenden mit einer Gegenstimme für „Verein Aktives Pasing“.
Erhard Thiel aus dem Münchner Planungsreferat freute sich über den großen Zuspruch an der Veranstaltung. „Wir haben hier positives Potential“, meinte Thiel. Die Vereinsgründung sei ein wichtiger Schritt, das Wir-Gefühl in Pasing zu stärken. „Ich würde Ihnen empfehlen, sich sofort mit den möglichen Förderungen der Stadt und des Bundes auseinanderzusetzen“, riet Thiel.
Auch BA-Vorsitzender Christian Müller stärkte den neuen Verein: „Wenn in der nächsten Woche der Stadtrat seine Zustimmung zur Förderung Aktive Stadt Pasing geben wird, sind viele Projekte möglich.“ Die zentrale Botschaft des neuen Vereins sei eine Aufforderung zum Engagement in Pasing. „Dem sind Sie heute Abend gerecht geworden. Vielen Dank dafür!“